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Spannung Schritt für Schritt

Deutschland und Österreich wird demnächst ein Kunstweg verbinden.

Sulzberg. Sollten Ihnen in den letzten Tagen irgendwo auf den grenznahen Wiesen im Bregenzerwald Karatekas in weißen Hosenanzügen begegnet sein, brauchen Sie nicht Ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu hinterfragen. Sie waren wirklich dort, sind Mitglieder des Karateclubs Lustenau und drehten ein Video. Zweck der Unternehmung, die Karateclub-Präsident Eckart Neururer zudem in die wichtige Erwerbung sozialer Kompetenz einordnet, ist ein Beitrag zu einem Kunstweg, der vom österreichischen Sulzberg-Thal zum deutschen Ort Scheidegg-Scheffau führt. „Bindestrich“ nennen die beiden deutschen Erfinder Otto Zech und Jörg Oswald ihr Projekt. Die beiden sind sowohl Künstler als auch Kunstvermittler und Pädagogen, die mit Studenten, aber beispielsweise auch mit behinderten Menschen arbeiten, und wollten in einer Gegend, die sie sehr gerne auch wandernd erkunden, ein Miteinander nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar machen. Mittels Kunst.

Nicht nur Skulpturen

Der Kunstweg „Bindestrich“ versteht sich somit nicht als Skulpturenpark, wie es ihn schon in anderen Gebieten gibt, sondern als Projekt an der Grenze, bei dem erstens verschiedene Medien zur Anwendung kommen und an dem sich zweitens möglichst viele Akteure beteiligen. Man wird also viel mehr als traditionelle Landart, gegebenenfalls Lichtobjekte oder Interventionen entlang eines Wanderweges zwischen den genannten Ortschaften antreffen, „Bindestrich“ enthält auch „Lichtbrücken (O-Ton Otto Zech) anderer Art.

Stammtische

Da kann es dann vorkommen, dass Zusammenkünfte bzw. Diskussionsrunden hüben wie drüben live übertragen werden. Zu den „Bindestrich“-Akteuren, die bis Mai nächsten Jahres Arbeitsergebnisse vorlegen, zählen sowohl Künstler als auch Schüler und Studenten von zahlreichen Ausbildungsinstitutionen in Deutschland und Österreich und Mitglieder von Vereinen. Da leistet dann beispielsweise die Werbe-Design-Akademie Dornbirn ebenso einen Beitrag wie Grundschulen oder Lebenshilfe-Einrichtungen in Lindenberg und Vorarlberg oder der erwähnte Karateclub in Lustenau. Zech: „Mit den verschiedenen Kooperationen geben die Akteure der Schönheit der heimatlichen Naturlandschaft gewissermaßen eine Seele.“ Wenn die Auseinandersetzung damit Emotionen hervorruft, dann sei eines der Ziele erreicht.

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