Deshalb entschieden sich Katja und ihre Eltern Gundram und Hildegard Longhi direkt an das bestehende Haus anzubauen. “Ich hatte schon immer die Idee, dass auf unsere Garage aufgebaut wird”, erzählt Vater Gundram. So entstand für die Tochter eine unabhängige Wohneinheit auf dem gleichen Grundstück der Familie.
Anbau in Passivhausqualität
Der 90 m² große Anbau in Passivhausqualität wurde ohne größere Eingriffe in die bestehende Bausubstanz errichtet. Auf die eingeschossige Garage wurde nach Abbruch des Dachstuhles der an drei Seiten auskragende Zubau in Holzfertigbauweise aufgesetzt und angebaut. Die Wohnung wird über eine seitlich liegende überdachte Sichtbeton- Rampe erschlossen. Daneben führt ein außen liegender Abgang wie bisher in den Garten hinter dem bestehenden Elternhaus. Hier befindet sich auch der Zugang zum neuen Keller- und Technikraum, welcher unter der Eingangsrampe angeordent wurde.
Der Zubau wurde als hochwärmegedämmte Holzfertigelementkonstruktion mit 34 Zentimter Wärmedämmung ausgeführt. Innenseitig wurde der Anbau mit einer Gipskartonvorsatzschale versehen. Für die Fassade wurden anthrazitfarbene Faserzementplatten verwendet. Der gesamte Innenausbau erfolgte in Gipskartonständerbauweise. Der Fußboden ist aus gewachstem Akazienparkett. Küchenblock, Esstisch, Stiege und Bad sind im gleichen Material gehalten.
Ausgeklügelte Haustechnik
Die Beheizung, Lüftung und Warmwasseraufbereitung erfolgt über ein Passivhaus-Kompaktgerät: Die Frischluftmenge wird über einen Erdwärmetauscher vorgewärmt und dann der statischen Wärmerückgewinnung zugeführt. So wird die Wärme der verbrauchten Abluft auf einfache Art und Weise genutzt. Die Abluft kühlt sich auf circa fünf bis zehn Grad ab, so dass ihr noch weitere Wärme entzogen werden kann. Das geschieht mit Hilfe einer Kleinst-Wärmepumpe. Sie kühlt die Abluft weiter ab und führt die Wärme dem Brauchwasser und der Zuluft zu. Das Innovation dabei: Durch Nutzung der Enthitzungswärme im Brauchwasser wird sozusagen ein Abfallprodukt des Heizbetriebs verwendet.
Zusätzlich können Katja und ihr Mann Peter mit einem Pelletsofen heizen. “Der Pelletsofen schaltet sich automatisch ein, wenn die gewünschte Raumtemperatur nicht erreicht wird”, erklärt Peter Schuster. “Wir müssen bei Bedarf nur die Pellets auffüllen. Alles andere regelt sich von selbst”, sagt Katja Schuster.
Loggia für schöne Stunden
Ihre Loggia gefällt den beiden besonders gut. Bei Bedarf können Rollos als Sicht- oder Windschutz herabgelassen werden. “Im Sommer ist sie wie ein zusätzlicher Raum für uns, der oft genutzt wird”, meint Peter Schuster. Denn dann gibt es nichts Schöneres als hier mit der Familie ein paar gemütliche Stunden zu verbringen.
AUF EINEN BLICK
Anbau
Katja und Peter Schuster
Wolfurt
Wohnfläche: 90 m2
Grundstücke: 300 m2
Architektur: Gerhard Zweier, Wolfurt
Holzbau: M + S Holzbau, Dornbirn
Planung: fünf Monate
Bauphase: acht Monate
Energie: kontrollierte Be- und Entlüftung, Wärmetauscher, Pelletsofen als Zusatz
Konstruktion: Holzbauweise