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Vettel als großer Gejagter der Formel 1

Auf dem legendären Nürburgring feiert Sebastian Vettel am kommenden Sonntag seine "Halbzeitführung" in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2011. Vor dem zehnten von 19 Saisonläufen führt der Weltmeister so deutlich vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber, dass die Zeichen klar auf erfolgreiche Titelverteidigung stehen. Mehr Sorgen macht sich der Deutsche um die Veranstaltung selbst, denn womöglich geht der Grand Prix von Deutschland zum letzten Mal in der Eiffel in Szene.
Sebastian Vettel 2011
Weltmeister Sebastian Vettel in Rankweil
Grand Prix Silverstone
Nürburgring. 1951 fand auf dem Nürburgring, rund 100 Kilometer südlich von Köln, der erste Formel1-WM-Lauf in Deutschland als Grand Prix von Europa statt. 1984 hat man die damals hochmoderne und 5.148 m lange Südschleife als Grand-Prix-Strecke an die alte 28-Kilometer-Piste angebunden. Auf der legendären, gefährlichen und von Jackie Stewart “Grünen Hölle” getauften Nordschleife hatte es zu viele Unfälle gegeben. Der Feuer-Crash von Niki Lauda von 1976 jährt sich am 1. August, also demnächst, zum 35. Mal.

Das Rennen auf der Traditionsstrecke ist aber ausgerechnet vor der 40. Auflage aus finanziellen Gründen in Gefahr. Man macht permanent Defizite, will deshalb vor allem die 20 Mio. Dollar an Bernie Ecclestone nur noch ungern bezahlen und wünscht sich – finanzielle – Hilfe vom Bund. “Es wäre schade, das Rennen hier zu verlieren. Auch für uns”, sagte Vettel im Vorfeld des Heim-GP. “Hier ist die Historie so präsent wie fast nirgendwo anders auf der Welt.”

Der 24-Jährige geht dennoch “extra motiviert” ins Rennen, hat er doch noch nie vor heimischen Fans gewonnen. 2009 war er auf dem Nürburgring hinter Webber Zweiter geworden, im Vorjahr in Hockenheim Dritter. “Eines der Ziele eines Formel1-Fahrers ist immer, das Heimrennen zu gewinnen. Du gibst zwar immer 100 Prozent, aber daheim bist du einfach noch motivierter”, sagte Vettel in der Vorschau seines Teams.

Vettel mit Respekt vor der Konkurrenz

Vettel führt in der Weltmeisterschaft mit 80 Punkten Vorsprung auf seinen zuletzt etwas störrisch gewordenen Teamkollegen Webber und schon 92 vor Fernando Alonso im Ferrari. “Ferrari hat aber einen großen Schritt nach vorne gemacht, war in Silverstone auf Augenhöhe, wenn nicht sogar schon schneller”, betonte Vettel.

Auch Sebastian Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber hat im Kampf um die Formel1-WM vor dem wiedererstarkten Fernando Alonso gewarnt. “Fernando ist ein weiser alter Fuchs, und er wird definitiv eine Kraft sein in den kommenden beiden Rennen”, schrieb der australische Red-Bull-Pilot am Donnerstag in seiner Kolumne für den britischen Sender “BBC”.

Allerdings wurde nach Silverstone im FIA-Zwischengas-Theater wieder zurückgerudert, Vettels RB7 sollte ab dem Heimrennen als wieder einen Tick deutlicher vor dem Ferrari sein. “Es ist doch erst Halbzeit, also passiert mindestens nochmal genauso viel”, winkte Vettel ab.

Schon eine Woche nach dem Deutschland-Rennen steht am 31. Juli auf dem Hungaroring der elfte und nächste Saison-Grand-Prix an, ehe es in eine dreiwöchige “Sommerpause”geht. Läuft es auf dem Nürburgring und in Ungarn ähnlich gut wie bisher – Vettel hat sechs von neun Rennen gewonnen und ist dreimal Zweiter geworden – kann er schon bei den restlichen Europa-Rennen in Spa (28. August) und Monza (11. September) fast alles klar machen, ehe es wieder nach Übersee geht. Die abschließenden sechs Rennen gehen in Singapur, Japan, Korea, Indien, Abu Dhabi und Brasilien in Szene.

Neues bei Ferrari

Der Formel1-Rennstall Ferrari hat sich am Mittwoch endgültig von seinem ehemaligen Technik-Direktor Aldo Costa getrennt. Nach einem katastrophalen Saisonstart des Traditionsteams war Costa bereits im Mai aus seinem Amt zurückgetreten. Anstatt wie ursprünglich vermutet an eine andere Position zu wechseln, wurde er nun aber mit sofortiger Wirkung freigestellt.

APA

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