Bürgermeister Markus Linhart hat in diesem Zusammenhang nun einen Brief an seine politischen Konkurrenten geschrieben, einen Brief, in dem der Stadtchef zu einem kurzen Wahlkampf aufruft. Sein Vorschlag, schreibt Linhart, sei es, im öffentlichen Raum mit der Plakatierung erst am Aschermittwoch, den 17. Februar 2010, zu beginnen.
Dreieinhalb Wochen Zeit
Bis zum Wahlsonntag blieben dann immerhin noch dreieinhalb Wochen Zeit; die Bürger in Bregenz würden eine derart kurze Wahlauseinandersetzung mit Sicherheit wertschätzen. Wir sollten ja auch bedenken, dass wir vom 6. bis zum 16. Februar im Hochfasching stehen und die Menschen in dieser Zeit es sicher begrüßen würden, von Wahlwerbung verschont zu bleiben. Abgesehen davon müssten Parteien und Politiker in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit auch Sparsamkeit zeigen. Linhart hofft, dass sein Vorschlag für ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen auf Zustimmung der anderen Fraktionen stößt. Es ist ein vernünftiger Vorschlag, sagt Linhart, allein schon, wenn ich an die vergangene Landtagswahl denke, bei der jeder Baum mit Plakaten zugepflastert war.
Ritschs kritische Worte
Was sagen die anderen Parteichefs? SPÖ-Chef Michael Ritsch erklärt, die SP werde diesen Vorschlag zuerst intern beraten. Aber: Der Bürgermeister, der sich auf Kosten der Steuerzahler seit zwei Jahren im Blättle abfeiern lässt, sagt nun, man solle einen kurzen Wahlkampf machen das ist schon bemerkenswert. Kandidiert Ritsch? Mitte Jänner ist Parteisitzung. Bis dorthin denke ich nach, ob ich es mache. Vizebürgermeister Gernot Kiermayr begrüßt mit seinen Grünen dagegen Linharts Vorschlag: Das entspricht unserer Linie. Auf Landesebene hätten sich die Grünen zuletzt ja vergeblich um eine solche Beschränkung im Wahlkampf bemüht: Wir leben in einer Wirtschaftskrise. Da müssen auch die Ausgaben für Wahlwerbung beschränkt werden. FPÖ-Stadtparteiobmann Harald Stifter sagt: Wenn sich alle daran halten, wäre dieser Vorschlag zu begrüßen. Erreicht würde ein kurzer, kostengünstiger Wahlkampf und laut Stifter ein weiterer Vorteil: Dann kann nicht der, der am meisten Geld hat, über die besseren Sachargumente drüberfahren.