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Kitz-Super-G: Cuche siegt vor Walchhofer

Der Schweizer Didier Cuche hat am Freitag den Super-G in Kitzbühel gewonnen. Der 35-jährige Weltmeister triumphierte auf der legendären Streif vor den Salzburgern Michael Walchhofer (+0,28 Sek.) und Georg Streitberger (0,29), der überraschend auf Rang drei fuhr, und feierte damit den zwölften Weltcup-Sieg seiner Karriere, den vierten in dieser Disziplin.
Bilder von der Streif

Damit brachte der vierte Super-G der Saison den vierten Sieger aus dem vierten Land, nachdem zuvor Manuel Osborne-Paradis (CAN/Lake Louise), Walchhofer (Val d’Isere) und Aksel Lund Svindal (NOR/Gröden) triumphiert hatten. Aber während Svindal (6.), Janka, Titelverteidiger Klaus Kröll (18.), Raich (vermied mit Akrobatik sogar einen bösen Sturz im Zielschuss) und Miller beim Abfahrts-Warm-up abgehängt wurden, spielte Cuche vor allem in der “interessant” gesetzten Traverse seine ganze Erfahrung aus.

Zittern musste der sympathische Haudegen aber dennoch lange. Denn einerseits wurde die Sicht immer besser, und andererseits lag der mit Nummer 32 fahrende Österreicher Hans Grugger beim Hausberg noch ein Zehntel vor Cuche, ehe ein ganz grober “Steher” den Salzburger auf Platz 20 zurückwarf.

Das, die zwei ÖSV-Podestplätze sowie Mario Scheiber (“Ich bin erst ab dem Lärchenschuss richtig ins Fahren gekommen”) und Hannes Reichelt (“Es geht aufwärts”) ex aequo auf Platz acht ergaben aber doch eine starke Bilanz der ÖSV-Speed-Fraktion. Und sie machte vor den Augen des fünffachen Kitz-SG-Siegers Hermann Maier sowie Stephan Eberharter und Fritz Strobl am Hausberg sowie Bernie Ecclestone, Eddie Jordan und Franz Klammer im Ziel Mut für die Samstag-Abfahrt, in der Walchhofer und Co. – wohl in erster Linie gegen Cuche – um den ersten Saisonsieg kämpfen.

Walchhofer, im Dezember Super-G-Triumphator in Val d’Isere, behielt mit Platz zwei sein rotes Trikot. “Ich bin sehr, aber nicht restlos zufrieden. Mein Mittelteil war spitzenmäßig, vielleicht habe ich aber in der Traverse zu viel nachgegeben”, wusste auch der Salzburger, dass in der steilen Querfahrt vor dem Zielhang die Entscheidung gefallen war. “Das hat es wohl ausgemacht. Aber wir brauchen eh noch eine Steigerung für die Abfahrt”, gab sich Walchhofer kampfeslustig.

Cuche freute sich enorm über seinen zwölften Weltcupsieg, den vierten im Super-G. Als erster Schweizer gewann er in Kitz einen Super-G und stellte auf 7:5-Saisonsiege für die Eidgenossen. “Ich wusste ja, dass der Grugger noch kommt, und er war im Training in der Traverse sehr schnell!”

Zum Glück für ihn habe Grugger aber noch diesen Fehler gemacht, zeigte sich der Schweizer, der ab dem Hausberg fast drei Zehntel schneller war als Walchhofer, dankbar. “Es hat lange gedauert mit dem Sieg im Super-G hier, dafür genieße ich es jetzt umso mehr”, sagte der Oldboy und erklärte: “Ich hatte auch Glück, dass mein Ski in der Traverse beim Umlegen gleich gegriffen hat. Hier zu gewinnen macht Spaß, weil das der schwerste Berg der Welt ist.”

Gute Karten auf das Olympia-Ticket hat nun plötzlich auch Streitberger. Fast zwei Jahre nach seinem Sieg im tragischen Kvitfjell-Rennen raste der Salzburger überraschend auf Platz drei und damit erstmals seit fast zwei Jahren wieder auf das Podest. “Ich habe bei der Abstimmung etwas gefunden und spüre schon länger, dass es bergauf geht. Mit diesem dritten Platz hätte ich aber nie gerechnet”, betonte Streitberger.

Grugger war bewusst, dass er am Freitag die erste große Sensation seit seinem Comeback verpasst hatte. “Ich musste volles Risiko gehen, war zu spitz und dann hat es mich ausgedreht”, ärgerte er sich, dass er noch vor seiner stärksten Passage allen Vorsprung wieder verloren hatte.

“Es war wie ein Steher im Slalom, das geht sich bei so einem knappen Rennen nicht mehr aus”, seufzte der so lange verletzt gewesene Grugger und tröstete sich. “Ich war oben schnell, ich muss es nur noch ins Ziel bringen.” Vielleicht schon am Samstag? Grugger: “Warum nicht, ich war im Abfahrtstraining unten schon sehr schnell!” ÖSV-Alpinchef Hans Pum orakelte: “Gestern hatte er oben einen Fehler, heute unten. Am Samstag macht er keinen mehr.”

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