Lehmwände so weit das Auge reicht. Okay, das ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber stolze 60 Quadratmeter sind es dennoch, die im Einfamilienhaus von Luzia und Andreas Kothgasser für angenehme Atmosphäre sorgen. Eine Lehmwand gibt dem Raum nämlich nicht nur einen einzigartigen Charakter, sondern sorgt auch für genügend Luftfeuchtigkeit und damit für Behaglichkeit in den Wohnzimmern. Überhaupt haben sich die beiden Schwarzacher für ein ökologisches Eigenheim entschieden. “Uns liegt die Natur am Herzen”, erklärt die 35-jährige Bauherrin. “Für uns fängt das Umweltbewusstsein im wahrsten Sinne des Wortes zu Hause an, eben beim Bauen der eigenen vier Wände.” Deshalb stand für das junge Paar stets fest: Unser Traumhaus ist ein Holzhaus. Doch nicht nur die Außenfassade aus geölter Weißtanne als Sinnbild für Wertschöpfung aus der Region unterstreicht die ökologische Gesinnung, das Naturmaterial fügt sich auch wunderbar in die Umgebung. Tannenbäume nicht unweit vom Grundstück entfernt, leichte Hanglage. “Wir haben bei der Planung großen Wert drauf gelegt, dass auch die Gegebenheiten berücksichtigt werden”, so der 38-jährige gelernte Tischler. “Auch was die Position des Hauses auf dem Grundstück betrifft.” So führt eine Rampe ebenerdig und damit behindertengerecht ins Erdgeschoss, wo sich die Wohnräume befinden. Und die Terrasse, die von außen ein bisschen wie ein Präsentierteller wirkt, vermittelt andererseits ein herrliches Wohnambiente. “Wenn wir hier draußen sitzen, haben wir das Gefühl zu schweben”, freut sich das Ehepaar über die gelungene Architektur von Baumeister Jürgen Hagspiel. Apropos Architektur: Zwar wurden die Holzelemente fix und fertig angeliefert und das Haus in einem Tag aufgestellt. Was jedoch den Innenausbau betrifft, legte der Hausherr selbst Hand an. “Ganz ehrlich”, gesteht Kothgasser, “ich bin stolz darauf.” Mit guten Recht, denn”der vielzitierte Satz “Ich habe ein Haus gebaut ist für niemanden treff ender als für den dreifachen Familienvater. Doch zurück zum Umweltgedanken: Noch eine Besonderheit zeichnet das Haus der fünfk öpfi gen Familie Kothgasser aus. Es wurden schlicht und einfach alte Zeitungen”, sprich Zellulose, zur Dämmung verwendet. Der Vorteil liegt darin, dass das Recycling-Material atmungsaktiv ist und für ein stets frisches Raumklima sorgt. Ebenso wie die Be- und Entlüftung. Die Kothgassers haben in Passivweise gebaut. Der Großteil des Wärmebedarfs stammt aus “passiven” Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme und sogar aus der Körperenergie der Bewohner. Was zusätzlich nötig ist, stammt aus einer Wärmepumpe. Die Heizkosten sind minimal. “Gerade mal 300 Euro haben wir im letzten Jahr für Heizung und Warmwasser gebraucht.”
Luzia und Andreas Kothgasser haben in ihrem Traumhaus in Schwarzach mit viel Feingefühl ihre ökologischen Prinzipien und das Bedürfnis nach heimeliger Atmosphäre für die ganze Familie vereint. Das Ergebnis ist ein modernes Architekturhaus, das durch Natürlichkeit besticht und schon beim ersten Betreten das Gefühl von Geborgenheit vermittelt.
DATEN UND FAKTEN
Einfamilienhaus Kellaweg, Schwarzach
Familie Luzia und Andreas Kothgasser
Wohnfläche: 145 m2
Grundstück: 800 m2
Architektur: Jürgen Hagspiel, Lingenau
Generalunternehmer: Alpina Bau- und Holzelemente, Hard
Planung: 1 Jahr
Bauzeit: 1 1/2 Jahre
Energie: Passivhaus mit Wärmepumpe
Verbrauch: 19 kWh/ m2. Die Kosten für Heizung und Warmwasser beliefen sich im letzten Jahr auf 300 Euro.
Konstruktion: Holzhaus mit 60 m2 Lehmwänden
Besonderheit: Die Außenfassade besteht aus geölter Weißtanne. Gedämmt wurde das Haus mit Zellulose. Zudem handelt es sich um ein behindertengerechtes Haus. Förderstufe: Öko 2