Der Vorarlberger wird vielmehr weiterhin intensiv ärztlich behandelt, um sein Antreten zu sichern. Schairer wird daher vor dem Wettkampf maximal ein Training absolvieren.
Seine Kollegen mussten wegen des Schneemangels am Cypress Mountain zunächst den beschwerlichen Weg ins 120 Kilometer entfernte Whistler auf sich nehmen, um dort wenigstens auf einem 30 Sekunden langen Stück üben zu können. Wegen des miserablen Wetters legten Mario Fuchs, Lukas Grüner sowie das ÖSV-Damentrio Manuela Riegler, Doresia Krings und Maria Ramberger am Donnerstag aber ein Trockentraining ein.
Die drei offiziellen Trainings auf dem Kurs in Cypress sind vom Freitag bis Sonntag geplant, Schairer wird voraussichtlich nur das letzte absolvieren. Die Crosser sind am kommenden Montag (Herren) und Dienstag (Damen) die ersten Snowboarder, die bei den Vancouver-Spielen um Medaillen fahren. “Max ist alles andere als hundertprozentig fit. Aber bei Olympia steckt man vieles weg, ich traue ihm einen Start auf jeden Fall zu”, sagte ÖSV-Trainer Marco Axmann.
Schairer wird von ÖSV-Arzt Christian Michlmayer betreut. “Ich glaube schon, dass er einsatzfähig sein wird”, sagte dessen Kollege Dr. Anton Wicker. Der langjährige Olympia-Arzt ist überzeugt: “Die gebrochenen und angeknacksten Rippen sind nicht das Problem, sondern eher die Schmerzen. Aber Sportler sind im Wettkampf meist so konzentriert, dass sie das dann kaum spüren.”
Während Schairer nach seinen bei den X-Games in Aspen erlittenen Rippenbrüchen derzeit mit ärztlicher Hilfe um seine Fitness kämpft, sieht dessen Alpin-Kollege Sigi Grabner endlich Licht am Ende eines langen Tunnels. Der Bronzemedaillen-Gewinner von Turin ist seit einigen Tagen ohne Gips, wird auf ein Schneetraining aber vorerst ebenfalls verzichten, um sein Mitte Dezember gebrochenes Sprunggelenk weiter zu schonen.
Weil der Parallel-Riesentorlauf (PGS) der Herren erst am 27. Februar auf dem Programm steht, wird sich der Gesamtweltcupsieger aus Kärnten daher erst unmittelbar vor seinem Abflug am 22. erstmals wieder im Schnee versuchen.
Grabner bestreitet in Vancouver seine vierten Spiele und ist damit neben dem Franzosen Mathieu Bozzetto der einzige Alpinfahrer, der seit der Einführung von Snowboard 1998 ins Olympiaprogramm immer dabei war. Der 36-jährige Franzose hat eine ganze Saison pausiert, ist aber nun wieder dabei, um neben seinen 35 Weltcupsiegen endlich auch eine Olympia-Medaille zu gewinnen. Vor vier Jahren machte ihm Grabner im kleinen Finale einen Strich durch die Rechnung, Bozzetto blieb in Turin nur Platz vier.