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Brauchtumspflege erhalten

Kinder beim Bau ihres Funkens.
Kinder beim Bau ihres Funkens. ©Doris Burtscher

Die Funkenzunft Braz konzentriert sich auf den Funkenbau und das Abbrennen.

Die Funkenzunft Braz hat sich zur Aufgabe gemacht, Traditionen und alte Bräuche zu erhalten. Dies geschieht in erster Linie durch das alljährliche Funkenabbrennen. Der Brazer Funken ist landesweit einzigartig. Er wird aus zirka 400 Buscheln kreiert. Diese Buscheln werden von den Mitgliedern als jährlicher Mitgliedsbeitrag gestellt. In einer Gemeinschaftsaktion werden pro Mitglied 15 solcher Buscheln gebunden. Seit einigen Jahren werden beim Bau des Funken Volksschulklassen eingeladen, damit dieser Brauch den jungen näher gebracht wird. Martin Fleischer erklärt den Schülern den Brauchtum selbst und die Art des Funkenbauens. “So betreiben wir in unserem Verein eine aktive Nachwuchsarbeit”, erklärt der seit dem Jahre 1992 gewählte Chef der Zunft – Luis Vonbank. Da es sich besonders beim Bau des Funken um eine gefährliche Arbeit handelt, werden bei der Funkenzunft Braz Mitglieder erst ab 16 Jahre aufgenommen. “Mit dieser alljährlichen Aktion hoffen wir, in ein paar Jahren einige junge Mitglieder zu bekommen”, erklärt Martin Fleischer. Bei der Funkenzunft Braz sind auch weibliche Mitglieder gerne gesehen. In diesem Jahr haben sich sogar zwei Frauen Barbara Kienecker und Petra Vaplon zur Verfügung gestellt, aktiv beim Funkenbau mitzuarbeiten. Für den Funkenbau selbst ist Funkenmeister Thomas Stroppa zuständig. Mit einem eingespielten Team sorgt er jedes Jahr für einen zirka 14 Meter hohen “Buschlafunken”.
Landesweit bekannt
In einer Arbeitszeit von 500 bis 600 Stunden angefangen vom Buschlabinden bis zum fertigen Funken stellen die Funkenbauer einen über die Landesgrenzen hinaus bekannter Brauchtumsgegenstand auf. Am Tag des Abbrennens wird auch der “Trätzfunka” oder Kinderfunken aufgestellt. Karl Dünser baut diesen mit den anwesenden Kindern. Jonas, Fernando und Jonas halfen heuer tatkräftig mit, damit auch ihr Funken etwas ganz Besonderes wurde. Die Hexe wird jedes Jahr abwechselnd vom Kindergarten Inner- und Außerbraz gefertigt. Für den alljährlichen Höhepunkt beim Funkenabbrennen – dem Feuerwerk ist Franz Stroppa verantwortlich. Das pyrotechnisch-geprüfte Zunftmitglied sorgt jedes Jahr für strahlende Kinder- aber auch Erwachsenenaugen. “Die Funkenzunft Braz sieht sich als Zunft und nicht als Faschingsgilde. Wir sind aber gerne bereit, am Faschingsdienstag abwechselnd einen Kinderfasching und einen Umzug durchzuführen”, erklärt Ehrenobmann Hubert Stroppa. Im kommenden Jahr findet in Braz wieder ein Faschingsumzug statt. “Ich freue mich schon jetzt auf eine rege Teilnahme durch die Bevölkerung”, erklärt Luis Vonbank abschließend.

Factbox:
Funkenzunft Braz
1972 Gründungsjahr Funkenzunft Braz
42 Mitglieder
400 Buschla werden für den Funken benötigt
15 Buschla als Mitgliedsbeitrag

Warum sind Sie bei der Funkenzunft Braz?

Bei mir steht in unserem Verein die Brauchtumspflege an erster Stelle. Eigentlich wurde ich damals überredet, zum Verein beizutreten. Da ich bei keinem anderen Verein war, entschloss ich mich zur Funkenzunft zu gehen. Heute habe ich als Obmann dieses Vereines viele Einblicke in die alten Bräuche und Traditionen. Im nächsten Jahr haben wir wieder einen Umzug. Ich freue mich schon auf viele Umzugsteilnehmer und Zuschauer.
Luis Vonbank, Obmann

Ich bin eigentlich durch Zufall zu diesem Verein gestoßen und bin dann langsam hineingewachsen. “Fürla” hat mir schon seit meiner Kindheit gefallen und so war die Funkenzunft ein idealer Verein. Da ich selber Kinder habe, liegt mir die Jugendarbeit sehr am Herzen. Aus diesem Grund habe ich das Amt übernommen, jedes Jahr den Schülern das Brauchtum des Funkens am Funkenplatz zu erklären. Mir macht es viel Spaß.
Martin Fleischer, Kassier

Für mich ist mein Vater ein Vorbild. Er hatte schon das Amt des Funkenmeisters inne. Ich war schon als Kind immer auf dem Funkenplatz, habe mitgeholfen und somit die Art des Funkenbaus jedes Jahr immer mehr mitbekommen. Mir ist es wichtig, dass dieser Brauch erhalten bleibt. Für mich ist es eine Ehre, das Amt des Funkenmeisters inne zu haben. Ich kann aber auch auf ein gut eingespieltes Team zurückgreifen.
Thomas Stroppa, Funkenmeister

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