Auch der Gips- und Bandagenverbrauch steigt im Winter drastisch an: Für die Stabilisierung der zahlreichen Knochenbrüche werden im Kardinal Schwarzenberg’schen Krankenhaus jährlich rund 3,8 Tonnen Gips verbraucht. Alle elastischen Mullbinden zusammengenommen ergeben eine Länge von 4.800 Metern – das entspricht fast der Höhe des Montblanc.
4.043 Skifahrer und 647 Snowboarder wurden im Krankenhaus Schwarzach nach Pistenunfällen behandelt, 1.438 davon waren Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren. 691 Mal ist ein operativer Eingriff vorgenommen worden (14,73 Prozent), 1.247 Fälle (26,59 Prozent) wurden stationär, der Rest ambulant versorgt.
Die meisten Pistenunfall-Patienten kommen aus Österreich (34,20 Prozent) und Deutschland (31,11 Prozent). Touristen aus Dänemark belegten im heurigen Winter noch vor Holland den unrühmlichen dritten “Stockerlplatz” in der Statistik des Schwarzacher Spitals. Auf den weiteren Plätzen folgen Briten, Belgier und Tschechen. Insgesamt waren Patienten aus 46 Nationen vertreten – jeweils eine Person auch aus Ländern wie Taiwan, Simbabwe, Iran oder den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die vielen Patienten aus dem Ausland bedeuten für das Krankenhaus Schwarzach eine Herausforderung in finanzieller Hinsicht, ist die Abrechnung und das Inkasso der Forderungen doch erheblich aufwendiger und vor allem zeitintensiver als bei österreichischen Versicherten. So summierten sich die offenen Forderungen des Spitals an ausländische Gastpatienten mit Ende 2009 auf über 4,4 Mio. Euro, das bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 80.000 Euro. “Spitzenreiter” ist hier Deutschland mit rund 2,5 Mio. Euro an offenen Patientenrechnungen.
Um schwere Verletzungen so weit als möglich zu vermeiden empfiehlt Primar Franklin Genelin, Leiter der Unfallabteilung, allen Wintersportlern das Tragen eines Helms, gute Vorbereitung, kritische Selbsteinschätzung und bei Müdigkeit mehr Pausen einzulegen. “Der Helm setzt sich durch, das zeigt sich auch beim Rückgang der Kopfverletzungen.”