Kurzfilmfestival VIS in Wien eröffnet
Die Veranstalter hatten für die Eröffnung eine geballte Ladung aktueller, internationaler Preisträger-Filme aufgeboten. Der französische 16-Minüter “Logorama”, heuer Oscar-Triumphator in der Kategorie “Bester animierter Kurzfilm”, bot eine actionreiche Parodie auf herkömmliche Thriller und Katastrophenfilme aus Hollywood. Alle Darsteller und Schauplätze wurden internationalen Markenlogos entnommen. Im Mittelpunkt der rasanten Handlung: Michelin-Männchen auf der Jagd nach dem Ober-Bösewicht Ronald McDonald.
“Believe” von Paul Wright, britischer Locarno-Gewinner, spaltete mit der intensiven Darstellung der rasenden Verzweiflung eines Mannes über den Tod seiner Frau die Zuschauer, während “Händelse vid bank”, der schwedische Gewinner des Goldenen Bären der Berlinale Shorts 2010, für Lachstürme sorgte.
Als Weltpremiere lief die österreichisch-deutsche Produktion “Die Karatetiger” von Florian Wrobel, “Clocks” von Kirsten Winter, eine mit den Mitteln von Musik, Malerei und Animation geschaffene eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Werk der Pianistin Elena Kats-Cherin, sowie “One Dance, One Song: Erè mèla mèla”, bei dem Daniel Wiroth und Lionel Hoche in Stop-Motion-Animation einen knisternden Paar-Tanz zweier Männer in einer Wohnung zeigen, verwiesen mit hochkarätigen Beispielen auf den Tanz-Schwerpunkt des Festivals, bei dem es heuer drei Wettbewerbsschienen gibt: einen Österreich-Wettbewerb und zwei internationale Wettbewerbe für fiktionale und dokumentarische Arbeiten bzw. für “Animation Avantgarde”.