Das Elisabethinum ist eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe der Schulschwestern von Hallein, die mit Matura abschließt. Sie wird von knapp 400 Schülern besucht, davon haben rund 15 nicht Deutsch als Muttersprache.
Migrantenkinder müssen demnach in dieser Schule künftig darauf verzichten, sich auf Türkisch oder Serbokroatisch zu unterhalten. Dieser Schritt fördere die Integration der Schülerinnen, heißt es aus der Schulleitung des Elisabethinums. Die Initiative sei von einheimischen Schülerinnen und einigen Lehrern ausgegangen, sagte dazu Christina Röck, Direktorin des Elisabethinums, zum ORF. Einheimische Schülerinnen hätten sich ausgeschlossen gefühlt, sogar ausgelacht, wenn Kolleginnen in ihrer Muttersprache miteinander reden – so lautet die Argumentation. Das habe zu erheblichen Spannungen geführt. Deshalb habe sie angeordnet, dass auf dem Schulgelände nur noch Deutsch gesprochen werden dürfe, so Röck. Ausnahmen gebe es, wenn sich beispielsweise eine fremdsprachige Schülerin sehr freue, ärgere oder weine.
Die Direktorin ist überzeugt, dass die einheitliche Sprache im Schulgelände die Gemeinschaft und die Integration fördere. Niemand solle sich ausgeschlossen fühlen. Deutsch könnten alle, Serbokroatisch oder Türkisch jedoch nicht. Außerdem sei die einheitliche Sprache ein Zeichen der Höflichkeit.
“Wer heute noch behauptet, dass der Spracherwerb nicht zur Integration in einem Land beiträgt, spielt einer gefährlichen Bildung von Parallelgesellschaften in die Hände”, stellte Rosenkranz in einer Aussendung fest. Der Entschluss der Direktorin sei daher ausdrücklich zu begrüßen und solle auch als Vorbild für andere Schulen dienen. “Manchmal ist eben auch ein bisschen Druck nötig, um den erforderlichen Lernwillen zu erzeugen, doch am Ende sind alle froh, wenn sich der Lernerfolg einstellt.” Die Maßnahme sei jedenfalls wieder einmal ein Beispiel dafür, wie die Bildungspolitik von der Realität allmählich überholt werde, so Rosenkranz.