Obama fordert Aufwertung des chinesischen Yuans

Die chinesische Delegation erteilte der gewünschten starken Aufwertung eine klare Absage. Der Direktor der Zentralbank, Zhang Tao, betonte, die Wechselkursreform werde schrittweise verfolgt und hänge von den wirtschaftlichen Bedingungen in China ab. Ausländischen Druck wiesen Zhang Tao und andere Offizielle entschieden zurück.
Obama begrüßte die jüngste Abkopplung des Yuan vom US-Dollar als einen guten “ersten Schritt”, dem mehr folgen müsse. Die USA erwarteten keine 20-prozentige Aufwertung in einer Woche, doch mit einer stärken Marktorientierung der chinesischen Währung langfristig einen “bedeutenden” Kursanstieg, sagte Obama.
Trotz der Differenzen stellten Obama und Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao bei einem Treffen auf dem Gipfel eine erkennbare Verbesserung ihrer Beziehungen fest. Obama lud Hu Jintao nach Washington ein. Der Währungsstreit sowie Waffenlieferungen der USA an Taiwan und der Empfang des tibetischen Religionsführers Dalai Lama durch Obama hatten die Beziehungen seit Jahresanfang belastet.
Die USA und andere Staaten erhoffen sich von einer Aufwertung ein geringeres Defizit im Handel mit China und bessere Chancen gegenüber chinesischen Produkten auf dem Weltmarkt. Kritiker werfen China vor, seine Exporte mit einem unterbewerteten Yuan künstlich zu verbilligen und damit Produkte anderer Länder aus dem Markt zu drängen. Solche Handelsungleichgewichte vernichten aus amerikanischer Sicht nicht nur Arbeitsplätze, sondern verschärfen auch die globale Wirtschaftskrise.