Den größten Anteil am Gewinn steuerte die Fernsehtochter RTL Group bei. Die Luxemburger Firma, die unter anderem die RTL-Sender sowie Vox und n-tv und in Frankreich die Privatstation M6 betreibt, konnte ihren Betriebsgewinn von Jänner bis Ende September um die Hälfte auf 670 Mio. Euro steigern. Wie Rivale ProSiebenSat.1 profitiert auch die RTL-Gruppe davon, dass viele Unternehmen aus Industrie und Handel wieder deutlich mehr Geld für TV-Reklamespots ausgeben.
Zuvor waren die Werbebuchungen wegen der Finanzkrise teilweise um mehr als zehn Prozent eingebrochen. Zusammen mit seiner Verlagstochter Gruner + Jahr (“Stern”, “Financial Times Deutschland”) erlöst Bertelsmann etwa jeden vierten Euro mit Reklame. Zum Unternehmen gehören zudem der weltgrößte Buchverlag Random House, der die Millennium-Thriller von Stieg Larsson verkauft, die Dienstleistungsfirma Arvato und der Keimzelle des Medienunternehmens, der Buch-Club.
Dank des Werbebooms ist Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski zuversichtlich, die im Sommer hochgeschraubte Geschäftsprognose zu erreichen. Dieses Jahr werde weiterhin eine Umsatzrendite von etwa zehn Prozent und ein Konzernergebnis von mehr als 500 Mio. Euro erwartet. Hoch sind weiterhin die Schulden: Ende September lagen sie inklusive Pensionsrückstellungen bei 6 Mrd. Euro. Bertelsmann steht seit 2006 tief in der Kreide. Damals hatte der Medienkonzern Milliarden aufgenommen, um 25 Prozent am eigenen Unternehmen zurückzukaufen. Damit konnte ein Börsengang verhindert werden.