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Ein Schwabe im Ländle

Bartholomäberg - In Stuttgart geboren ist Christoph Arndt, derzeit als Rennchef beim SBX-Weltcup in Lech im Einsatz, in Vorarlberg längst sesshaft geworden.

Seit

gut zwei Wochen schläft er praktisch mit dem Funkgerät. Wobei, in Sachen Schlaf hat er derzeit sicherlich ein Defizit. Denn als Rennchef des Internationalen Skiverbandes FIS wacht Christoph Arndt in Lech über den Ablauf der Snowboardcross-Weltcuprennen. Der 41-Jährige empfindet dies allerdings keinesfalls als Stress, sondern sieht sein Hobby als „Berufung“. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Lehrer zum technischen FIS-Delegierten ausbilden lassen und eine von der FIS zertifizierte Urkunde für „Boardercross-Streckenbau“ in der Tasche. Dabei ist der gebürtige Schwabe nicht der Typ, der gerne im ersten Glied steht. „Ich bin gerne mit Jugendlichen zusammen, deshalb auch Lehrer geworden.“ Arndt ist ein Mensch, der gerne anpackt, wenn er gebraucht wird. Das jedoch schützt ihn nicht vor „verrückten Ideen“. Noch will er darüber nicht sprechen, nur eines verrät er: „Zusammen mit Tom Kuster (Anm. d. Red.: Cheftrainer beim VSV für die Snowboarder) habe ich einen Traum, den wir uns erfüllen wollen.“ Konkreter sind da schon seine Vorstellungen, was den Snowboard-Nachwuchs betrifft. In der Skihauptschule Schruns würde er zukünftig gerne die heimischen Jugendlichen auf dem Weg an die Spitze begleiten.

Lehrer und auch Landwirt

Das Ländle selbst ist Arndt seit Kindesalter ans Herz gewachsen. Im zarten Alter von drei Jahren war er mit seinen Eltern erstmals in Vorarlberg. „Nachbarn von uns hatten ein Maisäß am Kristberg im Silbertal. Sie haben uns eingeladen und danach haben meine Eltern selbst ein Maisäß gepachtet, anfangs ohne Strom und nur mit Wasser vom Berg.“ Klar, dass er dann als skifahrender ​Bub beim WSV Silbertal unterkam. 1985 aber stellte er die Ski an die Wand. Ab sofort hatte er das Snowboard für sich entdeckt. Als Student war er dann aktiv auf der ISF-Tour unterwegs. „Aber nicht im Weltcup, sondern nur im Continental-Cup.“ Und weil er im Winter als Skilehrer auf den Montafoner Bergen arbeitete, lernte er seine heutige Frau Nicole Meidl kennen. Zusammen mit ihr ist er im Montafon sesshaft geworden und bewohnt heute einen alten Buchenhof am Bartholomäberg. „Mit 1400 m ist er der höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Hof“, erklärt er nicht ohne Stolz. Um seine Schafe (30), Ziegen (5), Pferde (4) und Kühe (2) kümmert sich der Hobby-Landwirt, der gerne von „meiner Alp“ spricht, in seiner Freizeit. Der Winter gehört dem Vorarlberger Skiverband VSV, wo er seit 2003 als Trainer und Snowboardreferent arbeitet.

ZUR PERSON

Christoph Arndt

Aufgewachsen in Obergruppenbach, einer kleinen Ortschaft (150 Einwohner), nahe bei Stuttgart

Geboren: 5. November 1969 in Stuttgart

Ausbildung: Lehramt (Volks- und Hauptschule

Beruf: Lehrer an der VS Gortipohl

Familie: verheiratet mit Nicole Meidl, ein Sohn (Kilian, 2 1/2 Jahre)

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