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Brau Union: 1,5-Liter-Flasche kommt

Die Brau-Union Österreich (Hauptmarken: Gösser, Puntigamer, Zipfer) konnte im Jahr 2010 ihren Umsatz bei 506 Mio. Euro und den Gewinn "stabil halten". Laut FirmenCompass hatte die Brau Union 2009 einen Bilanzgewinn von knapp 59 Mio. Euro erzielt. Der Bieraustoß stieg um 1 Prozent auf 4,65 Mio. Hektoliter, während der österreichische Biermarkt 2010 um 0,3 Prozent auf 8,3 Mio. Hektoliter leicht zurückging.
Brau Union Vorstandschef Markus Liebl sprach am Mittwochabend von einem “gleichbleibendem Ergebnis” mit einem gleichzeitigem Marktanteilsgewinn von einem 1 Prozentpunkt auf rund 50 Prozent. Im April 2011 bringt das Brauunternehmen eine 1,5 Liter “MAXI” Bier-PET-Flasche von Puntigamer auf den Markt.

Die Brau Union betritt mit der 1,5-Liter-Bierflasche Neuland in Österreich: In vielen europäischen Ländern sind die 1,5-Liter-Bier-Plastikflaschen schon im Regal zu finden und werden von den Konsumenten stark nachgefragt. Die Brau Union will 2011 mit der neuen Flasche bereits einen Anteil am Biermarkt von 0,5 Prozent erzielen. Langfristig werden rund 2 Prozent anvisiert. Einen größeren Anteil erwartet sich Liebl aber nicht: “Österreich ist ein Mehrwegflaschen-Land.” Die neue Flasche sei eine “Ergänzung”, weil sie aufgrund des geringen Gewichts und der Möglichkeit der Wiederverschließbarkeit “praktisch” sei.

Hohe Getreidepreise verärgern Bierbrauer

Im Magen liegen den Bierbrauern die stark gestiegenen Getreidepreise: Die hohen Agrarrohstoffpreise und Energiekosten hätten das Ergebnis belastet, so Liebl. Im Dezember 2010 erhöhte die Brau Union die Bierpreise um 3 bis 4 Prozent. Von weiteren Preiserhöhungen will man derzeit Abstand nehmen. Man beobachte die weitere Entwicklung der Rohstoffpreise.

Entgegen den Erwartungen der Brau Union ist durch die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika im Juni 2010 der Bierabsatz in Österreich nicht deutlich gestiegen: “Die WM hat nicht den Erfolg gebracht, den man erwartet hat”, sagte Liebl. Das ferne Südafrika habe sich nicht positiv ausgewirkt. Der österreichische Biermarkt hat sich laut Liebl im ersten Quartal 2010 im Vergleich zur Vorjahresperiode “stark verbessert”, konnte die positive Entwicklung aber nicht fortsetzten. Negativ auf den Bierabsatz wirkte sich die schlechte Wetterlage im vergangenen Mai und Juni aus. In Österreich blieb der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von 106 Liter aber stabil.

Die in Linz diskutierte “Wirtshaussteuer”, eine Art Alkohol-Sondersteuer, hat in der Gastronomie und der Bierbrauer-Branche die Wogen hochgehen lassen: Für Liebl ist es aber “ausgeschlossen”, dass eine derartige Abgabe kommt. Die Gastronomie habe es ohnehin schwer genug, sagte Liebl im Gespräch mit der APA.

Positive Entwicklung erwartet

Für 2011 erwartet Brau-Union-Chef Liebl ein leichtes Plus bei Umsatz und Gewinn: “Die Konjunktur nimmt in Österreich immer stärker Fahrt auf.” Der Wettbewerb am Biermarkt werde sich aber weiter verstärken. Beim Gastronomie-Absatz rechnet Liebl mit einer Fortsetzung der “leicht rückläufigen Entwicklung”.

Die Brau Union ist ein Tochterunternehmen des internationalen Bierkonzerns Heineken. Die Anzahl der Brau-Union-Mitarbeiter verringerte sich im vergangen Jahr leicht um 2 Prozent auf 2.200 Mitarbeiter. Die Investitionen betrugen 2010 rund 43,9 Mio. Euro und damit um 2,6 Mio. Euro mehr als im Jahr zuvor.

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