Das Brauchtum mit Zweigen, die am Palmsonntag vor der Palmprozession kirchlich gesegnet werden, wird historischen Überlieferungen zufolge seit dem achten Jahrhundert gepflegt. Liturgisch markiert der bevorstehende Palmsonntag den Beginn der Karwoche, welche die Gläubigen an die Leidenszeit Jesu erinnern und zum Osterfest führen soll.
Und seinen Namen hat der Palmsonntag von jenen Palmenzweigen, mit denen Pilger in Jerusalem Jesus bei seinem Einzug zugejubelt hatten. Statt echter Palmenzweige wird hierzulande freilich auf blühende Zweige anderer Bäume wie jene von Buchsbaum, Fichte, Wacholder oder Weiden, die bereits Kätzchen tragen, zurückgegriffen. Wir verwenden für das Fertigen von Palmzweigen Haselruten, Lorbeer sowie extra bestellte Ölzweige aus Italien, und quasi als Krönung wird der Palmzweig mit einem Apfel und kleinen Brezeln versehen, erklärt Magdalena Cziudaj, die seit 16 Jahren in der Dompfarre Feldkirch bei Dompfarrer Rudi Bischof ehrenamtlich tätig ist und gemeinsam mit einem Team Kindern sowie Ministrant(inn)en beim Basteln von Palmzweigen mit Tipps zur Seite steht.
Die Begeisterung der Kinder beim Binden von Palmzweigen am Vortag des Palmsonntags sei seit jeher groß. Bis zu vierzig Heranwachsende, darunter auch Erstkommunionskinder, machen dabei mit, erzählt die zweifache Mutter, die in der noch verbleibenden Freizeit mit Vorliebe beim Biken neue Kraft tankt. Mit ebenso großem Stolz würden die Kinder dann am Palmsonntag die selbst gebastelten und kirchlich geweihten Palmzweige bei der Prozession von der Frauenkirche zum Dom in Feldkirch zur Schau tragen. Cziudaj: Vor allem bei Buben gilt: Je länger der Palmzweig, desto besser.
Neben dem Einteilen der Ministrantenriege für Gottesdienste oder Büroarbeiten zählt auch das Organisieren von Agapen oder Pfarrfesten zum (ehrenamtlichen) Aufgabengebiet von Cziudaj, welche bis zu fünfzehn Stunden pro Woche in den Räumlichkeiten der Dompfarre anzutreffen ist.
Magdalena Cziudaj
Seit rund 16 Jahren ehrenamtlich für die Dompfarre in Feldkirch tätig
Geboren: 29. Juni 1965
Familie: Mutter zweier Söhne
Wohnort: Feldkirch
Beruf: Diplomierte Krankenschwester
Werdegang: Volksschule, Bundesoberstufengymnasium Feldkirch mit Matura, Krankenpflegeschule Feldkirch und Ausbildung zur Diplomierten Krankenschwester, Absolventin eines theologischen Fernstudiums und derzeit im Haus Schillerstraße als Krankenschwester tätig; ehrenamtliches Engagement in der Dompfarre seit 1995
Lebensmotto: Positive Zeichen im Leben setzen und Werte weitergeben
Hobby: Biken in der Natur
(VN)