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Selbsterfahrung im Dunkeln

Hautnah die Dunkelheit zu erleben ist eine unbeschreibliche Erfahrung, auch für PresseclubobmannPeter Marte
Hautnah die Dunkelheit zu erleben ist eine unbeschreibliche Erfahrung, auch für PresseclubobmannPeter Marte ©Gerty Lang
Erfahrung in der Dunkelheit

Eintauchen in die Welt des “Nicht-Sichtbaren” ist eine unbeschreibliche Erfahrung.
Schwarzach. Durch die Initiative von Andrea Fritz-Pinggera hatten einige Mitglieder des Presseclubs vergangene Woche die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Blinden- und Sehbehindertenverband in die Welt der Dunkelheit einzutauchen. Dabei wurden sie aber nicht hinters Licht geführt, sondern begaben sich vertrauensvoll in die Obhut jener Menschen, für die eine lichtlose Welt Alltag ist. Die Augen mittels einer Binde verdeckt, ließen sich die Medienleute von Julia Schneider und ihrem Blindenhund Columbus, Sabine Kosel, Obmann Manfred Schuler, Silvia Habisch, Karlheinz Ritter und Zivi Johannes auf einen Spaziergang im Park des Blindenheims Ingrüne in Schwarzach ein. Die Guides demonstrierten auf liebenswerte Weise, wie man sich auf die nicht visuellen Sinne verlassen und auf neue Weise orientieren kann. Für sie ist es normal. Wie hilflos ist doch der Sehende, wenn er plötzlich mit der Dunkelheit konfrontiert ist. Jede kleinste Schwelle wird zum Hindernis. Doch dafür wird Hör-, Tast- und Geruchssinn geschärft. Nach dem “abenteuerlichen” , aber sicheren Spaziergang lud der Verband zum Dinner. Bruno Greussing und Caroline Nicolussi verwöhnten die Medienleute mit einem dreigängigen Menü, bei dem volle Konzentration angesagt war. Bei manchen blieb das Tischgespräch auf der Strecke. Denn eine köstliche Gemüsesuppe, Fleisch mit Beilagen und auch der süße Nachtisch verlangten vollste Aufmerksamkeit. “Der Geschmack ist ohne Visualisierung eindeutig intensiver”, waren sich alle einig. Beim anschließenden Gespräch – ohne die ach so anstrengende Augenbinde – fand ein reger Erfahrungsaustausch statt, bei denen viele Fragen beantwortet wurden. Gleichzeitig wurde jedoch von Karlheinz Ritter noch einmal eindringlich um die landesweite “Stationsansage” in Bussen gebeten. Vor allem im Unterland. “Wir wissen manchmal einfach nicht, wo wir aussteigen müssen.” Und wer wollte, konnte zum Abschluss noch seinen Namen in Blindenschrift tippen.

Ingrüne 12,Schwarzach, Austria

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