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Von der Braxe zum Beuschel

St. Margrethen, Lustenau – Die Küche im Gasthaus „Schäfli“ in St. Margrethen ist perfekt aufgeräumt und blitzblank geputzt. Nur in der Mitte der riesigen Arbeitsfläche befinden sich ein paar Töpfe mit Rohgemüse und Fleisch.

Ein bestens gelaunter Koch steht davor: Markus Vogel, 40, Lustenauer und soeben zum „Koch der Köche“ in Österreich gekürt. „Ich mach‘ ein Beuschel“, sagt er verschmitzt grinsend. „Das galt in der Schweiz bis jetzt als Katzenfutter, jetzt möchte ich es salonfähig machen.“

Neugierig bleiben

Etwas Neues probieren, auf unbekannten kulinarischen Pfaden wandeln, experimentieren, wohlriechende Zutaten im Garten entdecken – das ist die Welt des Markus Vogel. Natürlich ist es nicht nur eine Welt der Romantik. „Wenn du im Gastgewerbe arbeitest, ist Kochen sehr viel Stress“, sagt der Meister. Doch die Kunst sei es eben, die Liebe für das berufliche Tun nicht zu verlieren. Neugierig zu bleiben, immer bereit zu neuen Taten. „Koch der Köche zu werden ist eine Auszeichnung, die dir von ausgesuchten Kollegen mit Hauben-Verdiensten nach eingehender Prüfung und Bewertung gegeben wird. Deshalb bin ich natürlich sehr glücklich mit der Auszeichnung.“

In guten Häusern

Reichlich verfügt Markus Vogel über das, was für einen guten Koch unerlässlich ist: viel Erfahrung in renommierten Häusern. Er arbeitete in Lech in der „Krone“, dann in der „Post“, zuletzt war er im Hirschen in Schwarzenberg tätig. Zwei Jahre arbeitete der Lustenauer „temporär“. Das heißt: Ausgesuchte Häuser konnten ihn spontan für eine kurze Zeit engagieren. So bereiste er als begehrter Meister Deutschland, die Schweiz und Österreich. „Eine tolle Zeit, aber sehr anstrengend. Ich war danach gerne wieder etwas mehr sesshaft.“

Mutter als Mentor

Das Kochen interessierte ihn schon als kleiner Bub. Kaum reichte sein Kopf über den Tischrand, sah der Bub begeistert seiner Mutter zu. „Sie war sehr wichtig für meinen späteren Weg. Sie weihte mich in die Welt der Kräuter ein, sie zeigte mir sehr viel.“ Unvergessen bleibt für Vogel das erste Gericht, das er zubereitete. „Es war eine Braxe. Ein Fisch voller Gräten. Das Mahl war zwar ungenießbar, aber meine Mutter lobte mich dennoch. Wer weiß was passiert wäre, hätte sie sich gegenteilig verhalten.“ Eine Frau ist es auch, die ihn heute in seiner Arbeit voll unterstützt. „Meine Gattin. Sie hat immer Verständnis für meine ungewöhnlichen Arbeitszeiten, sie stellt mir die schönen Kochgewänder bereit. Ich bin ihr sehr dankbar.“ Im „Schäfli“ zu St. Margrethen arbeitet Vogel seit Anfang dieses Monats. Dort steckt er bereits mitten in Erkundigungen. Weiß bereits welche Wiesen schmackhafte Kräuter bergen, wo es die besten Rinder, wo die besten Hühner gibt. Der Meister hat sich breit gemacht.

Zur Person:

Markus Vogel Geboren: 27. Jänner 1971 Wohnhaft: Lustenau Beruf: Koch Familie: Verheiratet, zwei Töchter Hobbys: Sammeln, Wandern Lieblingsspeise: Wiener Schnitzel

VN

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