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95 Jahre Österreichische Krebshilfe

Pro Jahr erkranken in Österreich rund 35.000 Menschen an Krebs. In der Todesursachenstatistik liegen die bösartigen Erkrankungen nach den Herz-Kreislauf-Leiden an zweiter Stelle.

Allerdings, bei den Fünf-Jahres-Überlebensraten von Krebspatienten nimmt Österreich in Europa mit 55,5 Prozent in Europa den Spitzenplatz ein, bei den Frauen mit 58,2 Prozent nach Frankreich (58,9 Prozent) den zweiten Platz ein. Wesentlichen Anteil daran hat die Österreichische Krebshilfe. Am Dienstag beging sie mit einer Feier in Wien ihren 95. Geburtstag.

Gegründet wurde die Organisation zunächst als wissenschaftliche Gesellschaft. Schon 1910 galt Krebs als eine der größten Krankheitsbedrohungen und sowohl Ursachenerforschung als auch die Verbesserung der Behandlung wurden immer wichtiger. Daher gründeten die Wiener Medizin-Pioniere Univ.-Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Univ.-Prof. Dr. Richard Paltauf, Univ.-Dr. Julius Hochenegg, Univ.-Prof. Dr. Alexander Fraenkel, Univ.-Doz. Dr. Ludwig Teleky und Josef Winter am 20. Dezember 1910 im Restaurant „Adam“ in Wien-Josefstadt die „k&k österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“.

Was als wissenschaftliches Forum begann, hat sich zu einer umfassenden Organisation entwickelt: Der Dachverband mit seinen Gremien, die neun Landesvereine und die angeschlossenen 34 Beratungsstellen bilden zusammen die Österreichische Krebshilfe, die seit 1988 unter “Österreichische Krebshilfe-Krebsgesellschaft“ firmiert. Die Statuten sehen neben Forschungsförderung und Information der Bevölkerung zum Thema „Krebsvorsorge“ vor allem Beratung und Hilfe für Erkrankte und Angehörige vor.

Die wohl größte Errungenschaft: Durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, das Bewusstsein zur Vorsorge und Früherkennung von Krebs in der österreichischen Bevölkerung zu forcieren. Erstmals ist ein rund 20-prozentiges Ansteigen an Vorsorgeuntersuchungen zu verzeichnen. „Wir führen diesen Erfolg sehr wohl auf unsere Kampagnen zurück“, erklärte Doris Kiefhaber-Sommer, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, in einer Aussendung und fügte hinzu: „Sie haben erheblich dazu beigetragen, den Menschen zu kommunizieren, dass Früherkennung Leben retten kann.“

Neben dieser allgemeinen Information im Dienste der Krebsvorsorge (Krebsfrüherkennung) sind vor allem die persönliche Beratung und Betreuung von Krebspatienten sowie deren Angehörigen eine unersetzbare Leistung der Österreichischen Krebshilfe. In den 34 Beratungsstellen in ganz Österreich finden jährlich 30.000 Menschen Rat und Hilfe. „Es ist eine unserer schwierigsten Aufgaben dafür Sorge zu tragen, dass auch weiterhin die finanziellen Mitteln zur Erfüllung unserer Aufgaben zur Verfügung stehen“, so die Krebshilfe-Geschäftsführerin. Die Forschungsförderung erfolgt unter anderem jährlich durch die Vergabe des „Univ. Prof. DDr. Karl Fellinger-Preises“, der für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung vergeben wird.

Krebshilfe-Präsident, der Wiener Gynäkologe Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, bedankte sich bei Spendern und Personen, die durch ihr persönliches Engagement beitragen: „Jeder Beitrag ist sehr wichtig, damit die Österreichische Krebshilfe auch in Zukunft ihre Aufgaben erfüllen kann.“ So erhielten Dr. Rene Alfons Haiden, ehrenamtlicher Finanzreferent, und der Pathologe Univ.-Prof. Dr. Johann Heinrich Holzner, in der Vergangenheit zwei Mal Präsident der Organisation, Ehrenmedaillen überreicht. Beim „Adam“ wird auch eine Gedenktafel angebracht.

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