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84.100 Firmen haben alle Kurzarbeitszahlungen erhalten

Bei der Kurzarbeit gingen die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche zurück.
Bei der Kurzarbeit gingen die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche zurück. ©APA/BARBARA GINDL
Bisher wurden rund 4,1 Mrd. Euro Kurzarbeitsgeld an Unternehmen ausgezahlt. Bei 84.100 Firmen seien schon alle Zahlungen eingegangen.

Bisher hat das Arbeitsmarktservice (AMS) rund 4,1 Mrd. Euro Kurzarbeitsgeld an Unternehmen ausbezahlt. "Die Verlängerungsanträge liegen weiterhin deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen", teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Rund 84.100 Firmen hätten schon alle Kurzarbeitszahlungen erhalten. Mitte Mai wurde vorsorglich das Kurzarbeitsbudget noch von 10 auf 12 Mrd. Euro erhöht.

Kurzarbeitszahlen im Vergleich zur Vorwoche zurückgegangen

Bei der Kurzarbeit gingen die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche zurück. Derzeit befinden sich laut Arbeitsministerium 450.143 Personen in 40.034 Kurzarbeitsprojekten, 24.461 Personen weniger als vergangene Woche. Besonders in Anspruch genommen wird die Kurzarbeit noch in der Warenherstellung (Industrie und Gewerbe) mit rund 180.000 Personen in Kurzarbeit, im Handel mit rund 67.000 und im Tourismus (Beherbergung und Gastronomie) mit rund 48.000. Am Höhepunkt der Corona-Arbeitsmarktkrise im Frühjahr waren 1,3 Millionen in Kurzarbeit.

Auch die coronabedingt hohen Arbeitslosenzahlen gehen langsam zurück. Mit 424.822 registrierten Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmern ist die Zahl im Wochenvergleich um 7.731 Personen gesunken, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Am Höhepunkt Mitte April waren 588.000 Personen ohne Job.

"Aufgrund der Corona-Pandemie befinden wir uns in einer Weltwirtschaftskrise, deren Auswirkungen noch längere Zeit am Arbeitsmarkt spürbar sein werden", so Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP). "Die sinkende Arbeitslosenkurve zeigt jedoch, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Gewerkschaft will Solidaritätsprämien-Modell erweitern

Die Gewerkschaft will angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen weiter das Solidaritätsprämien-Modell des Arbeitsmarktservice erweitern. Beim vom ÖGB vorgeschlagenen Arbeitszeitmodell "90 für 80" könnte, wenn vier Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit freiwillig auf 80 Prozent reduzieren, dafür eine fünfte Person aufgenommen werden. Das Gehalt würde nur auf 90 Prozent reduziert, die Differenz soll das AMS tragen.

Die Wirtschaftskammer pocht auf die Freiwilligkeit des Modells. "Somit ist auch eine generelle oder verpflichtende Anwendung des Solidaritätsprämien-Modells weder vereinbart noch kommt sie für die Wirtschaft auch nur im Ansatz in Frage", hieß es kürzlich von WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Wenn man öffentliche Gelder in die Hand nehme, "dann bitte nicht um Arbeit zu reduzieren, sondern um Arbeit zu schaffen", so Kopf.

Das aktuelle AMS-Solidaritätsprämien-Modell ist bisher relativ wenig genutzt worden. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 389 Personen bzw. Teilnehmer über das Solidaritätsprämien-Modell gefördert. Dafür wurden insgesamt 3,24 Mio. Euro ausgegeben.

(APA/Red)

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