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8.552 Coronavirus-Fälle Sonntagvormittag in Österreich

Sonntagvormittag wurde ein weiterer Anstieg der Coronavirus-Fälle in Österreich verzeichnet.
Sonntagvormittag wurde ein weiterer Anstieg der Coronavirus-Fälle in Österreich verzeichnet. ©APA (Sujet)
Sonntagvormittag ist die Zahl der Coronavirus-Fälle in Österreich auf 8.552 gestiegen. 931 Personen werden (Stand: 10 Uhr) in Krankenhäusern behandelt, davon 187 auf Intensivstationen, teilte das Innenminsterium in einer Aussendung mit. Bisher starben 86 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Infektion. Mindestens 479 Personen sind inzwischen wieder gesund.

Bisher wurden in Österreich 46.441 Tests durchgeführt (Stand: 8.00 Uhr). Im 24-Stunden-Vergleich der Zahlen - ebenfalls jeweils um 8.00 Uhr erfasst - legte die Zahl der Erkrankten bis Sonntagfrüh um 7,7 Prozent zu. Damit wurde die niedrigste tägliche Zuwachsrate in den vergangenen zwei Wochen erreicht. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will die täglichen Zuwachszahlen dauerhaft in den niedrigen einstelligen Bereich drücken, hatte er am Freitag bekräftigt.

Bisher 86 Corona-Tote in Österreich

Die 86 Todesfälle (Stand: 9.30 Uhr) verteilen sich wie folgt nach Bundesländern: drei im Burgenland, zwei in Kärnten, 19 in Niederösterreich, sieben in Oberösterreich, vier in Salzburg, 19 in der Steiermark, zehn in Tirol, einer in Vorarlberg und 21 in Wien.

Weltweit wurden bis Sonntagvormittag insgesamt mehr als 660.000 bestätigte Fälle bekannt gegeben. Mehr als 140.000 Menschen haben sich von Covid-19 wieder erholt, berichtete das Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite.

In Wien 1.107 bestätigte Erkrankungen

Mittlerweile gibt in Wien 1.107 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Menschen, teilte der medizinische Krisenstab der Stadt Wien am Sonntag (Stand: 8.00 Uhr) in einer Aussendung mit. Auch die Zahl der Toten ist um drei auf 21 gestiegen. Darunter befindet sich auch ein 57-jähriger Mann. 38 Personen sind wieder gesundet.

Bei den drei im Krankenhaus verstorbenen Personen handelt es sich um eine 80-jährige Frau und zwei Männer. Diese waren 85 und eben 57 Jahre alt. Ein Sprecher des Krisenstabes erklärte auf APA-Nachfrage, dass der 57-Jährige "Risikofaktoren" hatte. Bei Risikofaktoren handelt es sich - nicht auf den aktuellen Todesfall bezogen - um Rauchen oder Diabetes, zählte er exemplarisch auf.

Auffällig ist auch, dass die Zahl der Anrufe bei der Hotline 1450 zurückgegangen ist. Am Samstag wurden dort 1.916 Anrufe entgegengenommen, weniger als in den Tagen davor. Der Sprecher erklärte dies damit, dass die "Info-Anrufe" weniger geworden seien und sich größtenteils Menschen zur medizinischen Abklärung melden würden.

Eine Zunahme verzeichnete im Gegensatz dazu die Wiener Servicehotline 01/4000-4001. Diese bietet Unterstützung für ältere Menschen, die vom Coronavirus als besonders gefährdet sind. In Summe wurden bis zum gestrigen Samstag 15.700 Anrufe verzeichnet, berichtete der Krisenstab-Sprecher, wobei es vor allem in den vergangenen Tagen auffällige Zunahmen gab. So riefen am Freitag um 4.000 Personen mehr als am Donnerstag, am Samstag um 700 mehr als am Freitag.

Infektionen in Österreich abgeflacht

Der Zuwachs der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in der Vorwoche etwas abgeflacht. Mit einem Wachstum von durchschnittlich 15 Prozent pro Tag sind die von der Regierung als Ziel ausgegebenen dauerhaft einstelligen Zuwachsraten aber noch nicht erreicht. Außerdem sind die Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung in den vergangenen sieben Tagen stark gestiegen.

Genau 8.291 durch Labortests bestätigte Infektionen hat das Sozialministerium am Sonntag gemeldet (Stand 8.00 Uhr). Das bedeutet einen Anstieg von 7,7 Prozent gegenüber Samstag. Ob dieser geringe Wert eine Trendwende ankündigt oder ein durch das Wochenende bedingter "Ausreißer" nach unten war und die Meldungen kommende Woche wieder hinauf gehen, bleibt abzuwarten.

Gegenüber Sonntag vor einer Woche ist die Zahl der den Gesundheitsbehörden bekannten Infektionen jedenfalls um 174 Prozent gestiegen (von 3.026 auf 8.291). Das bedeutet einen Zuwachs von durchschnittlich 15 Prozent pro Tag.

Somit haben sich die bestätigten Infektionen in der abgelaufenen Woche alle vier Tage und 19 Stunden verdoppelt. Dies ist zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber den bisherigen Werten: In der ersten Woche des wegen der Corona-Krise verhängten "Shutdown" lag die Verdopplungszeit laut APA-Berechnungen bei drei Tagen und 14 Stunden, in der Woche davor bei zwei Tagen und zehn Stunden. Die von der Regierung angestrebten deutlich längeren Verdopplungszeiten sind damit aber - sieht man vom Sonntag ab - noch nicht erreicht.

Anstieg bei Coronavirus-Toten

Stefan Thurner vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) hatte bereits am Donnerstag davor gewarnt, sich vom leichten Abflachen des Trends zu optimistisch stimmen zu lassen. Er empfahl, vor allem die Entwicklung bei den Intensivpatienten und den Todesfällen im Blick zu behalten.

Tatsächlich ist die Zahl der Todesfälle nach einer bekannten Covid-19-Erkrankung in der abgelaufenen Woche stark gewachsen. Stand Sonntagvormittag wurden 86 Todesfälle registriert. Im Durchschnitt hat sich die Zahl der Todesfälle damit bereits die zweite Woche in Folge alle zwei Tage verdoppelt. Auf Intensivstationen behandelt wurden (Stand Sonntagvormittag) 187 Patientinnen und Patienten. Dies bedeutet nahezu eine Verdoppelung seit Donnerstag.

Zurückgegangen ist in der abgelaufenen Woche dagegen die Zahl der vom Sozialministerium gemeldeten Testungen - und zwar von fast 5.000 Anfang der Woche auf zuletzt 3.700 am Sonntag. Scharfe Kritik an dieser Entwicklung übten am Wochenende NEOS, SPÖ und FPÖ, denn die Regierung hatte eigentlich eine deutliche Aufstockung der Testkapazitäten angekündigt. Nach Angaben des Ministeriums spiegelt die Statistik die Entwicklung hier aber nur unzureichend wider: vorrangig gemeldet werden demnach vor allem positive Tests und viele kleine Labors sind nach Angaben des Ministeriums noch nicht voll an das elektronische Meldesystem angeschlossen. Außerdem verwies das Gesundheitsministerium auf die am Weltmarkt umkämpften Reagenzien, ohne die sich Testungen nicht durchführen lassen.

>> Karte zeigt Verteilung: Die Coronavirus-Erkrankungen in Österreich

(APA/Red.)

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