Die Drogen sollen die beiden Männer im Alter von 56 und 47 Jahren laut Anklage zum Teil luftdicht in rotem Spezialwachs eingeschlossen haben, damit Drogenspürhunde nicht anschlagen. Der Trick funktionierte offenbar: Die Wachshüllen in Eierform mit brisantem Inhalt beförderten die Männer der Anklageschrift zufolge bis Februar 2014 unentdeckt überwiegend in einem speziell umgebauten Quad-Anhänger über die Grenze, aber auch per Luftfracht als Päckchen. Auf die Spur kamen ihnen die Ermittler erst über einen Komplizen, der 2012 in Spanien festgenommen worden war. Das Urteil in Nürnberg wird Anfang Dezember erwartet.
Drogenschmuggel nach Wien in großem Stil: Prozessauftakt
Der Prozess ist offenbar Teil des deutschen Aspekts eines internationalen Drogenrings. Erst vor knapp zwei Wochen hatten Wiener Ermittler bei einer Pressekonferenz über einen dritten Schlag gegen den Ring referiert, bei dem ein 58-Jähriger geschnappt wurde. Dessen Zwillingsbruder war bereits zwei Jahre vorher verhaftet und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Wegen der Transportart mit dem Wachs, um das noch Zellophan gehüllt wurde, liefen die Ermittlungen unter dem Namen “Operation Plastico”. Unter den Verdächtigen befand sich auch eine pflegebedürftige Frau, die als Teil der Bande vom Bett aus Drogen verkaufte. Laut Wiener Ermittlern wurden bisher 27 Täter ausgeforscht.
(apa/red)