Plötzlich hat es einen Ruck gemacht, dann ging nichts mehr, schildert Kurt Hoffmann aus Memmingen. Die Stimmung unter den Eingeschlossenen sei nicht panisch gewesen. Wir haben gehofft, dass man uns schnellst möglich rettet. Beim Eintreffen der Rettungskräfte sei allen ein riesen großer Stein vom Herzen gefallen. Einen Vorwurf müssen sich die Zuständigen aber gefallen lassen, so Hoffmann. Uns hätte man informieren müssen. Wir haben nichts erfahren, das hat die Stimmung nach ein paar Minuten deutlich gedrückt.
Peter Wolfsgruber, Vorstand der Silvretta Nova Bergbahnen AG – zu der die Hochjochbahnen gehören schilderte vor Ort, dass durch den Ausfall einer Kontrolllampe automatisch eine Notbremsung eingeleitet wurde. Dann hat sich auch noch ein sogenannter Zugseilüberwurf ereignet, so Wolfsgruber weiter. Dadurch war eine Weiterfahrt der Gondeln unmöglich. Unverzüglich wurde eine großangelegte Rettungsaktion eingeleitet, die eingeschlossenen Passagiere seien sehr wohl über Boxen in den Gondeln informiert worden.
Während 37 in der ersten Gondel eingeschlossene Passagiere großes Glück hatten ihre Gondel blieb unmittelbar bei einer Stütze stehen und relativ einfach über die Dachluke gerettet werden konnten, mussten die 40 anderen Passagiere von der Bergrettung aus der Gondel abgeseilt werden. In zwei weiteren Gondeln war nur jeweils ein Passagier eingeschlossen, der durch Experten der Bergrettung und Flugpolizei geborgen und per Luftrettung gerettet werden konnten.
Für die Passagiere bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr, versuchte Nova-Vorstand Wolfsgruber nach der rund dreistündigen Rettungsaktion zu beruhigen. Läuft alles nach Plan, sollen die Hochjochbahn schon heute früh wieder ihren Betrieb aufnehmen. Bereits vor vier Jahren waren rund 100 Passagiere in den Gondeln der Hochjochbahn gefangen. Damals hat eine Sturmböe ein Seil aus den Rollen geworfen. Verletzt wurde auch damals niemand.