AA

7 Stories about Love - Kritik und Trailer zum Film

Kaum ein halbes Jahr ist es her, dass die Flüchtlingsodyssee "Goli Jan" im Kino zu sehen war, schon legt Houchang Allahyari gemeinsam mit Babak Behdad den nächsten Film vor: Mit "7 Stories about Love" kehrt der österreichische Filmemacher in seine Geburtsstadt Teheran zurück, um anhand kurzer Beziehungsstudien grenzüberschreitenden Aspekten der Liebe nachzuspüren.

Kaum ein halbes Jahr ist es her, dass die Flüchtlingsodyssee "Goli Jan" im Kino zu sehen war, schon legt Houchang Allahyari gemeinsam mit Babak Behdad den nächsten Film vor: Mit "7 Stories about Love" kehrt der österreichische Filmemacher und Psychiater in seine Geburtsstadt Teheran zurück, um anhand kurzer Beziehungsstudien grenzüberschreitenden Aspekten der Liebe nachzuspüren. Ab Donnerstag im Kino.

7 Stories about Love - Kurzinhalt zum Film

Sieben Geschichten unterschiedlichster Figuren in unterschiedlichen Stadien einer Beziehung setzt Allahyari, der mit Behdad auch das Drehbuch verfasste, dem Publikum betont unaufgeregt vor. Da wäre etwa die resolute Frau mittleren Alters, die - Zufall oder nicht - im Taxi ihres ehemaligen Freundes landet. Schnell sind ihr die Macken des Mannes wieder erinnerlich und doch steht eine gewisse Wehmut über das Ende der Beziehung im Raum. Von der Aussprache dieser wird aber abgesehen - wer weiß schon, was sonst passieren würde.

So subtil die erste Episode, so skurril manch andere: Ein schalstrickender älterer Herr, der keine Gelegenheit auslässt, sein Essen unbemerkt von der Köchin nachzusalzen, verspürt keinen großen Drang, seiner Frau behilflich zu sein. Oder: Ein junges Paar zieht in ein neues Heim, in dem gerade ein Mann auf Anweisung seiner Frau ein Zimmer blau und ein anderes rosa streichen lässt. Die Ankunft seiner Partnerin löst Unruhe aus, hat er doch die beiden Zimmer verwechselt und ist das Rosa auch nicht hell genug. Dass die Beziehung daraufhin in die Brüche zu gehen droht, interessiert die anwesenden Maler nur am Rande. Viel dringlicher ist, wie sie nur bloß an eine heiße Tasse Tee gelangen sollen.

7 Stories about Love - Die Kritik

Allahyari legt die "7 Stories about Love" geschickt an. Erst nach und nach wird ersichtlich, in welcher Beziehung die jeweiligen Figuren zueinanderstehen und mit welchen Umständen sie ringen. Wer nicht aufpasst, dürfte sich rasch fragen, was all das soll. So mancher Kunstgriff wirkt dabei aber etwas gewollt und nicht jede Wendung im Geschehen geht auch auf.

Abseits der immer wieder mit trockenem Humor garnierten Handlung setzt der Filmemacher, der auch selbst in zwei der Episoden als Schauspieler zu sehen ist, auf Reduktion. Der rund 80-minütige Streifen ist in ruhigen, oft sehr langen Einstellungen gehalten und weist nur zwischen den Episoden musikalische Untermalung zur Auflockerung auf. Bewusst wurde auch die politische Situation im Iran ausgespart, wie Allahyari im Gespräch mit der APA erklärte. Er wolle viel mehr zeigen, dass Menschen und Gefühle überall auf der Welt gleich sind - egal ob Wien, Paris oder eben Teheran.

Wobei in der Hauptstadt Irans eines doch anders ist: "Muss man dort auch nur zehn Meter zurücklegen, schon steigt man ins Auto", schmunzelt der 81-Jährige. Die daraus resultierende Vielzahl an Taxis und oft verstopften Straßen hat er in mehrere Episoden des Films eingebunden. Für die Zukunft habe er gar einen Film, der ausschließlich in einem Taxi spielt, geplant, verriet er.

Bis dahin ist Gelegenheit, "7 Stories about Love" zu sichten. Bei Lust auf einen reduzierten, ganz dem Dialog gewidmeten Film, der es meist versteht, die Spannung aufrechtzuerhalten und zudem ein Gefühl für Teheran vermittelt, ist das keine schlechte Idee.

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Kinostarts
  • 7 Stories about Love - Kritik und Trailer zum Film
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen