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639 Jobs weg – Steigerung von mehr als 50 Prozent

Insolvenzen 2011: "Nachwehen der Wirtschaftskrise"
Insolvenzen 2011: "Nachwehen der Wirtschaftskrise" ©Bilderbox
Schwarzach - "Nachwehen der Wirtschaftskrise": 2011 war aus der Sicht der AK-Insolvenzrechtsabteilung kein gutes Jahr.

Dr. Michael Simma, Leiter der AK-Insolvenzrechtsabteilung, bestätigt: “Insgesamt waren im letzten Jahr 1018 Arbeitnehmer von einer Insolvenz betroffen. Davon haben leider auch 639 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von mehr als 50 Prozent.” Er geht davon aus, dass es sich hier um Nachwehen der Wirtschaftskrise handelt und ist für das kommende Jahr optimistisch gestimmt.

Satte 114 Konkurse und 17 Sanierungsverfahren wurden im letzten Jahr verzeichnet. Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2005, in dem 117 Mal der Pleitegeier über Betrieben kreiste. Auch die angemeldeten Forderungen beliefen sich auf die hohe Summe von 10.311.510,00 Euro. „Hier handelt es sich um den höchsten Wert seit dem Jahr 2008, in dem die Wirtschaftskrise ausgebrochen ist“, erläutert Simma. Auf jeden angemeldeten Dienstnehmer sind somit ca. 10.000 Euro an Forderungen angefallen. Dieser Wert ist im Vergleich zum Jahr 2010 konstant geblieben.

Schuldenregulierungsverfahren hätten im Vergleich zum Vorjahr abgenommen und Sanierungsverfahren zugelegt. „Das seit 1. Oktober 2010 in Kraft getretene neue Insolvenzrecht hat die Möglichkeit zur Sanierung eines Betriebes vereinfacht. Das ist natürlich erfreulich, weil damit verbunden mehr insolvente Unternehmen weitergeführt werden konnten“, sagt Simma.

Wenn Löhne nicht ausbezahlt werden

Grundsätzlich rät Dr. Michael Simma allen Arbeitnehmern, sich bei der Arbeiterkammer zu melden, wenn die Löhne über einen Zeitraum von drei Monaten nicht ausbezahlt werden. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass sich eine Firmenpleite anbahnt. “Tritt dieser Fall ein, dauert es nach der Antragsstellung durchschnittlich sechs bis acht Wochen, bis die Durchsetzung der Ansprüche auf Schiene ist”, so Simma abschließend.

(Red.)

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