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60 Jahre Israel - Filmarchiv mit ausführlicher Retrospektive

©© Filmarchiv Austria
Mazal tov! Zum 60. Mal jährt sich im Mai die Gründung des Staates Israel - ein Anlass für das Filmarchiv Austria, eine umfangreiche Landvermessung zur Geschichte des Israelischen Kinos zu zeigen.

Ein Special widmet sich ab morgen (Mittwoch) dem frühem zionistischen Film von 1935 bis 1938, und das Steven Spielberg Jewish Filmarchive Jerusalem bringt am 18. Mai einen Abend mit raren Filmen ins Wiener Metro Kino.

Die von Frank Stern kuratierte Retrospektive “Kino in Israel” bietet von 19. Mai bis 3. Juli einen historischen Überblick zur Geschichte des Israelischen Kinos bis heute. Vom Leben im Kibbuz, am Rande der Wüste oder in urbanen Zentren wie Tel Aviv, Jerusalem oder Haifa: “Israelisches Kino ist so bunt und spannend, so komplex und verschieden wie die Biografien der Menschen, von denen es handelt, die es machen”, schreibt das Filmarchiv. Sporadische Versuche aus den Jahren vor der Staatsgründung wie “Oded Hanoded – Oded the Wanderer” von Chaim Halachmi sind genauso zu sehen wie der erste, den Kampf um den Staat Israel dramatisierende Film von Thorold Dickinson “Hill 24 doesn’t Answer” oder Amos Gitais “Free Zone” über das Aufbegehren und die neue Rolle der israelischen und palästinensischen Frauen. Auch Komödien wie “Sallah Shabati – Sallah… oder: Tausche Tochter gegen Wohnung” von Ephraim Kishon, in denen die Probleme des Zusammenwachsens der Nation Israel humorvoll beschrieben werden, sind im Programm.

Die Schau “Früher zionistischer Film” bietet an drei Abenden die Gelegenheit, eine noch kaum bekannte Grauzone des NS-Films zu erforschen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wurden jüdische Künstler aus der Filmindustrie gedrängt und ihre Filme aus den Kinos verbannt. Allerdings war es dem “Kulturbund deutscher Juden” vom Propagandaministerium “erlaubt”, isoliert Filme zu produzieren und diese auch in geschlossenen Veranstaltungen vor einem ausschließlich jüdischen Publikum zu zeigen. Es entstanden ein Dutzend Filme, bis auf eine Ausnahme stets Dokumentarfilme, die über die Arbeit jüdischer Organisationen in Deutschland berichteten. Der bekannteste Film aus dieser Zeit und gleichzeitig einer der frühesten Tonfilme aus Palästina ist “Le’Chayim Chadashim – The Land of Promise” von Juda Leman, der am Donnerstag zu sehen ist.

Fast die gesamte jüdische Filmproduktion Palästinas bis 1948 findet sich im Bestand des Steven Spielberg Jewish Film Archive Jerusalem. Am 18. Mai wird daraus ein von Filmhistoriker und -kritiker Hillel Tryster zusammengestelltes Programm früher Kurzspielfilme aus den Anfängen des Staates Israel zum ersten Mal in Wien zu sehen sein.

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