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56 % bevorzugen beim Einkauf heimische Marken

Schwarzach - Nahezu 56 Prozent der Vorarlberger bevorzugen heimische Marken, besonders bei Lebensmitteln.

Das ergab eine repräsentative Konsumentenverhaltens-Studie, die von der Werbeagentur „Team a5“ in Auftrag gegeben wurde. An der Spitze der Bekanntheitsskala liegen „Vorarlberg Milch“ und „Rauch Fruchtsäfte“, die spontan jeder dritte bzw. jeder vierte Vorarlberger nennen konnte. Was für die Ländle-Marken gelte, gelte aber nicht mehr generell für alle Marken, so Hanno Schuster von „Team a5“. Der Konsument glaube nicht mehr jedes Markenversprechen.

Die Strahlkraft der Marke nehme ganz offensichtlich bei der Mehrheit der Verbraucher ab, erklärte Schuster. Nur 33 Prozent der Befragten stimmten der Behauptung zu, mit Marken habe man sicher gute Qualität gekauft. Dass Markenprodukte in Konsumententests gut abschnitten, bestritten 43 Prozent der Vorarlberger. Die Aussage, Lebensmittelhandel-Eigenmarken kämen nicht an die Eigenschaften von Markenprodukten heran, lehnten 59 Prozent ab. Unterschiede zwischen Markenartikeln und No-Name-Produkten sprachen die Vorarlberger vor allem Milchprodukten (39 Prozent), Mode (38 Prozent) und Elektronikartikeln (35 Prozent) zu. „Marken sind teuer“, fanden 93 Prozent der Befragten.

Die Kampagnen für den Kauf von heimischen Lebensmitteln schienen laut Schuster aber zu greifen: Beim Fleischkauf war 87 Prozent der Konsumenten wichtig, wie und wo die Produkte erzeugt wurden, bei Milch waren dies 75 Prozent. Bei den meisten anderen Artikeln schien die Herkunft kaum zu zählen. Lebensmittel würden in Vorarlberg zu 56 Prozent im Ort eingekauft, für Mode bevorzugten 52 Prozent das Einkaufszentrum. Nur 21 Prozent entschieden sich dabei für die Innenstädte. Auf neue Trends legt der Vorarlberger laut der Studie bis auf den Bereich Bekleidung kaum Wert.

Das Internet als Einkaufsmöglichkeit ist laut der Studie noch nicht jedem Vorarlberger geheuer: 42 Prozent der Befragten nutzten ihren Internetzugang nicht fürs Shopping. Das sei „unsicher“, wurde begründet. Der Vorarlberger informiere sich im Internet aber sehr wohl über Produkte vor dem Kauf, betonte Schuster. Fast 44 Prozent der Befragten haben schon einmal einen Urlaub über das Internet gebucht, jedoch bezeichneten auch 43 Prozent fachliche Beratung beim Urlaub als „sehr wichtig“, 39 Prozent als „wichtig“.

„Der Vorarlberger ist ein sehr, sehr kritischer Konsument, dem vielleicht die Internationalität noch ein bisschen abgeht“, fasste Schuster zusammen. Für das kommende Jahr plane man, die Studie weiter auszubauen. Dann soll eine gestützte Erhebung der beliebtesten und bekanntesten Vorarlberger Marken folgen.

VOL Live fragt nach: Und wie kaufen die Vorarlberg nun ein?

Prinzipiell kann gesagt werden, dass die Vorarlberger heimische Produkte und Marken bevorzugen. Die Milch kommt vom Ländlebauern, der Fruchtsaft von Rauch. Und auch bei den übrigen Lebensmitteln ist den Vorarlbergern heimische Qualität wichtig. Die kann dann auch einmal mehr kosten.

Aber auch wenn es um Kleidung, Elektronik und Sportartikeln geht, wagt sich der Vorarlberger nicht oft über die Grenzen hinaus. Gekauft wird in Einkaufszentren oder in den Städten. Die fachliche Beratung ist wichtig, insbesondere bei Autos und Gesundheits-Produkten. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum das Internet hierzulande nicht Teil der Shoppintour ist. Trends und Marken sind den Vorarlbergern nicht so wichtig. Vielmehr gilt: “Die Marke an sich wird sehr kritisch gesehen. Marken werden immer mehr hinterfragt” so Hanno Schuster von der Werbeagentur Team a5. Vorarlberger kaufen auch “No-Name-Produkte”, sind aber trotzdem keine Schnäppchenjäger. Und die Werbung? Die muss humorvoll und informativ sein. Für die Werber von Team a5 sind die Ergebnisse nicht wirklich überraschend, aber wichtig für ihre Arbeit. Denn es ist ihr tägliches Brot – und das muss genauso gut und qualitativ sein, wie die anderen Ländle-Produkte.

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