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55. Viennale-Filmfestival in Wien konnte Auslastung steigern

Die 55. Viennale geht zu Ende.
Die 55. Viennale geht zu Ende. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die diesjährige Viennale im Wiener Gartenbaukino geht zu Ende. Die Auslastung konnte das Filmfestival von 82,3 Prozent auf 82,6 Prozent steigern. Die Besucherzahlen sanken allerdings.
Abschluss der Viennale

Mit der Premiere des französischen Dramas “La Villa” von Robert Guediguian endet heute, Donnerstag, Abend die 55. Ausgabe der Viennale mit der traditionellen Abschlussgala im Gartenbaukino. Die Auslastung konnte das Filmfestival im ersten Jahr ohne den verstorbenen Langzeitdirektor Hans Hurch von 82,3 Prozent auf 82,6 Prozent steigern – auch wenn die Besucherzahl von 92.300 auf 91.700 sank. “Ich freue mich natürlich über die absoluten Zahlen und die gestiegene Auslastung, aber noch mehr zählt für mich die begeisterte Aufnahme des Programms durch das Publikum”, so Interimsleiter Franz Schwartz in einer Aussendung. Etwas mehr als ein Drittel der Vorstellungen der Viennale waren heuer ausverkauft, wobei sich nicht zuletzt die 14-teilige Hommage an Hans Hurch und die Retrospektive “Napoli! Napoli!” als Erfolge erwiesen hätten. Und in der gemeinsam mit dem Filmmuseum ausgerichteten Retrospektive “Utopie und Korrektur”, die noch bis 30. November läuft, geht man von 3.600 Besuchern aus. Bei der heurigen Ausgabe konnte man 130 Regisseure und Schauspieler persönlich willkommen heißen, zu denen sich 650 akkreditierte Medien- und Branchenvertreter gesellten.

Verleihung der Filmpreise wurden bekanntgegeben

Zugleich wurden am Donnerstag die heurigen Preise des Filmfestivals bekanntgegeben – deren Verleihung am Abend vor der Projektion von “La Villa” den Festivalreigen beendet. Zwar richtet die Viennale traditionell keinen Wettbewerb aus, ehrt aber am Ende einige preiswürdige Werke, wie etwa die besten österreichischen Filme des vergangenen Jahres.

Über den 9. Wiener Filmpreis für den besten Spielfilm darf sich heuer Nachwuchsregisseur Lukas Valenta Rinner freuen, der für seine Parabel “Die Liebhaberin” ausgezeichnet wird. “Lakonisch und mit filmisch drastischen Mitteln erzählt Lukas Valenta Rinner von der Unmöglichkeit, unterschiedliche Ideologien zu überwinden, geschweige denn miteinander zu versöhnen”, so die Jury in ihrer Begründung. Das Gremium setzte sich dieses Mal aus dem Architekten Gregor Eichinger, dem Pianisten Till Fellner, der Schriftstellerin Olga Flor, der Salzburger Festspiel-Schauspielchefin Bettina Hering und dem Sänger Voodoo Jürgens zusammen.

“Untitled” wurde zum besten Dokumentarfilm gekürt

Rinner darf sich ebenso über Geldspenden und Sachwerte in Höhe von 11.000 Euro freuen wie die Macher von “Untitled”, der zum besten Dokumentarfilm gekürt wurde. Der Film stellt das letzte Werk des während der Dreharbeiten in Afrika an Malaria verstorbenen Michael Glawogger dar, das von seiner Cutterin Monika Willi fertiggestellt wurde. “Es ist eine Fahrt, die wohl kaum einer von uns tatsächlich unternehmen würde, die uns jedoch packt und mitnimmt – durch den Balkan über Italien bis nach Afrika”, so die Jury: “Entstanden ist ein flirrendes, bildgewaltiges Porträt der Welt samt ihren menschlichen Abgründen und Schönheiten – ohne Handlung, ohne Wertung, dafür stets in Bewegung.”

Viennale-Publikumspreis geht an Ziad Doueiri

Ein Monat Aufenthalt in New York steht Ruth Kaaserer als Preis für ihren Dokumentarfilm “Gwendolyn” bevor. Die Filmemacherin erhält den 7. Erste Bank MehrWERT-Filmpreis”, der an einen bei der Viennale präsentierten Film heimischer Regisseure geht. Gezahlt werden Unterbringung, Reisekosten und ein finanzieller Zuschuss für New York City.

Ergänzt wird die Auszeichnungskohorte durch den Publikumspreis der “Standard”-Leserjury, der an die Nahostparabel “L’Insulte” von Ziad Doueiri geht. Die Auszeichnung ist für die französisch-libanesische Produktion, die noch ohne Verleih in Österreich ist, mit kostenlosen Werbeschaltungen verbunden. Und schließlich geht der FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik für den besten Erst- oder Zweitfilm im Festivalprogramm an Shevaun Mizrahis Dokumentarwerk “Distant Constellation” über ein Altersheim in Istanbul, vor dessen Fenstern ein Neubau entsteht.

APA/Red.

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