52. Internationale Bludescher Orgelkonzerte

Bludesch. (sco) Die kostbare historische Silbermann-Bergöntzle-Orgel stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Orgelbaumeister Joseph Bergöntzle hat sie in den Jahren 1803/04 in der Blumenegg-Gemeinde errichtet. “Im Ländle ist sie historisch ein Unikat”, schwärmt der studierte Musiker und Landtagsabgeordnete Christoph Thoma. Der große Orgelfreund dankt Organist Bruno Oberhammer für 52 Jahre Kulturimpulse für Vorarlberg. Die Bludescher Orgelkonzerte hatte Oberhammer zusammen mit dem längst verstorbenen, sehr kunstsinnigen Pfarrer Fridolin Walser und dem Historiker und Wirtschaftswissenschafter Guntram Jussel (gestorben im Jahr 2020) gegründet. “Jetzt bin ich das Gedächtnis des ganzen”, so Oberhammer.
Förderer heimischer Musiker
“Der Professor fasziniert mich persönlich mit seinem Zugang zur Kunst, wo die Musik im Vordergrund steht, nicht die Inszenierung. Er ist ein Meister seines Faches und mit seinen Programmen auch ein Förderer der heimischen Musikszene”, ergänzt der Kulturmanager. Viele Musizierende fanden im halben Jahrhundert eine Bühne im Gotteshaus, einerseits dank der Pfarre Bludesch und andererseits dank des Orgelkonzerte-Mitbegründers.
Beim Eröffnungskonzert spielte Oberhammer abwechselnd mit dem Ensemble Senza Nomine mit den Musikern Thomas Witwer, Dietmar Nigsch, Yannick Keckeis, Andreas Hofer, Gabriel-Maria Morre, Florian Stemer, Thomas Vötterl und Roché Jenny. Sie boten Blechbläserkammermusik vom Feinsten; dazu zählte auch das legendäre Canzon Cornetto für vier Trompeten, welches laut Thoma “ein Highlight für alle Trompeterinnen und Trompeter darstellt”.
Viel Originalsubstanz
Nach dem zweiten Weltkrieg ist die „Bergöntzle-Orgel“ mehrfach restauriert worden. Der Schweizer Orgelbaumeister Ferdinand Stemmer hat das Instrument vor rund 25 Jahren in seinen Urzustand zurückgebaut. “Weil die Bludescher Orgel einen sehr hohen Prozentsatz an Originalsubstanz aufweist, ist sie ein exzellentes Beispiel für die barocke Orgelbaukunst des Raumes Elsaß-Lothringen. Zeugnis der Klangfülle und Schönheit des Meisterwerkes barocker Orgelbaukunst gibt eine CD”, macht der Obmann der Bludescher Orgelkonzerte, Karlheinz Worsch aufmerksam.
Beim Eröffnungskonzert freute sich der Obmann über den Besuch von rund hundert Musikfreunden, unter ihnen Landtagspräsident Harald Sonderegger, Landtagsabgeordneter Bgm. Harald Witwer, Journalist Fritz Jurmann sowie der praktische Arzt Bruno Dressel mit Ehefrau Anita Dressel-Malang.