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50.000 Dollar Belohnung für Hinweise nach Schüssen in New Yorker U-Bahn

Nach Schüssen in einer New Yorker U-Bahn kam es zur Auslobung einer Belohnung für Hinweise.
Nach Schüssen in einer New Yorker U-Bahn kam es zur Auslobung einer Belohnung für Hinweise. ©REUTERS/Brendan McDermid (Symbolbild)
50.000 Dollar: So hoch ist die Belohnung, die nach den Schüssen in der New Yorker U-Bahn für Hinweise zur Festnahme des Tatverdächtigen ausgelobt worden ist. Das entspricht rund 46.000 Euro.
Mehrere Verletzte

Nach den Schüssen in der New Yorker U-Bahn sucht die Polizei den Täter in einem Großeinsatz. Es werde nun offiziell nach dem 62 Jahre alten Mann als Verdächtigen gefahndet, sagte New Yorks Bürgermeister Eric Adams am Mittwoch in mehreren TV-Interviews. Bei dem Angriff waren mindestens 23 Menschen verletzt worden, zehn von ihnen durch Schüsse. Für Hinweise zur Festnahme des Tatverdächtigen wurde eine Belohnung von 50.000 Dollar ausgesetzt.

Nach Schüssen in New Yorker U-Bahn: Großfahndung nach Mann

Der Mann war zuvor als "Person von Interesse" eingestuft worden. Festgenommen worden sei der Mann entgegen anderslautender Berichte in einigen US-Medien noch nicht, sagte Adams.

Der Mann habe in Philadelphia einen Kleinlaster gemietet, teilte die Polizei mit. Der Schlüssel des Fahrzeugs sei in einer Tasche am Tatort gefunden worden, die möglicherweise dem Täter zuzuordnen sei. Der Kleinlaster war nach dem Vorfall abgestellt in einem anderen Teil von Brooklyn gefunden worden. Ob es sich bei dem 62 Jahre alten Mann, der Wohnsitze in Philadelphia und Wisconsin habe, auch um den Täter handeln könne, sei aber noch unklar.

Polizeischutz von New Yorker Bürgermeister soll aufgestockt worden sein

Es werde zudem vermutet, dass es sich bei dem Mann um den Autor mehrerer Veröffentlichungen in sozialen Medien handle. Darin beschwere sich der Autor unter anderem über New York, Bürgermeister Adams und Obdachlosigkeit. Nähere Details wollten die Behörden nicht mitteilen. Adams' Polizeischutz werde aber vorsichtshalber aufgestockt, hieß es. Der Bürgermeister hält sich wegen einer Infektion mit dem Coronavirus derzeit in Isolation in seiner Residenz auf der Upper East Side Manhattans auf.

Chef der New Yorker Verkehrsbetriebe äußerte sich

"Wir tun alles, was wir können, um den Mann zu fassen, der für diesen abscheulichen Angriff auf unsere Fahrgäste verantwortlich ist", sagte der Chef der New Yorker Verkehrsbetriebe (MTA), Janno Lieber, am Dienstagabend (Ortszeit) in einer Stellungnahme. Er rief die Bewohner der Millionenmetropole auf, sich mit Beobachtungen zu dem Vorfall bei der Polizei zu melden: "Der Gerechtigkeit muss Genüge getan werden."

"Wir bitten jeden mit Informationen um Hilfe", sagte Chefermittler James Essig. Handyvideos, Zeugenhinweise oder Hinweise zur Identität des Täters oder des Kleinlaster-Mieters seien wichtig. Laut "New York Times" könnten Probleme mit den Sicherheitskameras der U-Bahn die Fahndung nach dem Täter beeinträchtigt haben. Im Bahnhof des Angriffs sei anscheinend keine der Kameras vollständig in Betrieb gewesen, zitierte die Zeitung einen hochrangigen Sicherheitsbeamten.

Erste Erkenntnisse: Mann eröffnete in U-Bahn in New York das Feuer

Bei dem Vorfall während der Hauptverkehrszeit Dienstag früh hatte ein Mann ersten Erkenntnissen zufolge in einer U-Bahn im New Yorker Stadtteil Brooklyn das Feuer eröffnet. Der Mann habe im zweiten Wagen eines Zugs der Linie N auf dem Weg nach Manhattan zwischen der Station 59 St und 36 St in einer hinteren Ecke gesessen. Er habe eine orange-grüne Bauarbeiter-Weste, eine Corona-Schutzmaske, einen grauen Kapuzen-Pullover und einen neon-grünen Bauarbeiter-Helm getragen.

Der Mann habe sich dann eine Art Gasmaske übergezogen, zwei Kanister geöffnet, aus denen Rauch oder Nebel strömte, und dann das Feuer eröffnet. Insgesamt habe er 33 Mal geschossen. Der Mann konnte fliehen - wie ihm das gelang und auch sein Motiv waren nach Polizeiangaben zunächst noch völlig unklar. Als terroristischer Akt werde der Vorfall derzeit nicht untersucht.

U-Bahn hielt im New Yorker Viertel Sunse Park

In der Station 36 St im Viertel Sunset Park hielt der Zug. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen aus dem U-Bahn-Wagen strömten, umgeben von Nebel- oder Rauchschwaden, einige blieben am Boden liegen, Blut war zu sehen, andere kümmerten sich um Verletzte.

Mindestens 23 Menschen wurden verletzt. "Zehn Menschen wurden durch Schüsse verletzt und weitere 13 wurden entweder verletzt, als sie aus dem Bahnhof eilten, oder sie erlitten eine Rauchvergiftung", sagte Polizeichefin Keechant Sewell bei der Pressekonferenz. Keiner von ihnen befinde sich aber in Lebensgefahr. Zuvor hatte die Polizei von mindestens 16 Verletzten gesprochen. "Wir haben wirklich Glück, dass das nicht noch deutlich schlimmer war als es ist." Die New Yorker Polizei erhöhte ihre Präsenz in der U-Bahn.

Am Tatort wurden Sewell zufolge unter anderem eine halbautomatische Handfeuerwaffe, mehrere Magazine und eine kleine Axt gefunden. Außerdem sei eine Flüssigkeit sichergestellt worden, bei der es sich mutmaßlich um Benzin handle sowie ein Beutel mit Feuerwerkskörpern.

New Yorks Gouverneurin: Schütze "gefährlich"

Der Schütze sei "gefährlich", sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul. Die Behörden forderten alle Bürger auf, "sehr vorsichtig und wachsam" zu sein, sagte sie. Wer Hinweise habe, solle die Polizei verständigen.

Es kam zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen im U-Bahn-System. Die Schulen in der Umgebung der Station schlossen vorübergehend, wie US-Medien einen Sprecher des New Yorker Schulsystems zitierten. Es durften nur noch Schulkinder hinein - und niemand mehr hinaus.

New Yorker Bürgermeister: "Wäre jetzt in der U-Bahn"

Die U-Bahnen fuhren am Mittwoch zur morgendlichen Hauptverkehrszeit wieder weitgehend nach Plan. "Ich wäre jetzt in der U-Bahn, wenn ich nicht in Quarantäne wäre", sagte Adams, der wegen einer Infektion mit dem Coronavirus derzeit von seiner Residenz aus arbeiten muss. Er werde neue Technologien prüfen, um die U-Bahnen sicherer zu machen.

In New York hatten in den vergangenen Monaten zahlreiche Schießereien und andere Kriminalfälle für Schlagzeilen gesorgt - auch in der U-Bahn. Bürgermeister Adams, ein früherer Polizist, der erst Anfang des Jahres seinen Job angetreten hatte, hatte angekündigt, scharf gegen Kriminalität vorgehen zu wollen. Er sprach am Dienstag von einem "schwierigen Tag für New York". Der Täter werde gefunden und zur Rechenschaft gezogen, versprach Adams.

(APA/Red)

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