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43-Jähriger in Wien getötet: Verdächtige hatten Sex neben Leiche

In einer Wohnung in Wien-Ottakring lebten die Verdächtigen neben der Leiche.
In einer Wohnung in Wien-Ottakring lebten die Verdächtigen neben der Leiche. ©APA/HANS PUNZ
Im Fall jenes 43-Jährigen, der in einer Wohnung in der Wiener Thaliastraße von einem 28-Jährigen getötet worden sein soll, kamen nun weitere Details ans Licht.
Mieterin half bei Leichen-Entsorgung
43-Jähriger mit Schraubenzieher getötet

Neue Einzelheiten sind am Donnerstag zur Bluttat bekannt geworden, die sich am 27. Mai in einer Wohnung in Wien-Ottakring zugetragen hat. Die tatverdächtigen - die 30-jährige Wohnungsmieterin und ein 28 Jahre alter Ungar - sollen zwei Tage neben dem in Decken eingewickelten Toten gelebt und neben der Leiche Sex gehabt haben, ehe sie diese in einem Müllcontainer entsorgten.

Verdächtige lebten tagelang neben dem Toten

Die beiden Männer hatten sich mit der besachwalterten Frau getroffen, die seit 2005 an einer ärztlich bestätigten paranoiden Psychose leidet. In ihrer Wohnung wurde reichlich Alkohol konsumiert. Zu der letztlich letalen Streiterei dürfte es deshalb gekommen sein, weil das spätere Opfer die Frau geküsst haben soll, die allerdings mit dem anderen Mann zumindest "verbandelt" war. "Sie waren kein Paar, sie hatten nur Sex miteinander", berichtete Verteidigerin Astrid Wagner, die die Vertretung der 30-Jährigen übernommen hat, am Donnerstagnachmittag der APA.

Weil er der 30-Jährigen zu nahe gekommen war, kassierte der 43-Jährige zunächst Schläge, wobei er einen Nasenbeinbruch erlitt. Er blieb blutend am Boden liegen. Offenbar verlor der Verletzte dann das Bewusstsein oder schlief ein. Darauf hin sollen die Verdächtigen den Entschluss gefasst haben, ihn unter Verwendung eines Hammers und eines Schraubenziehers zu Tode zu bringen.

Opfer mit Hammer und Schraubenzieher getötet

Die Schilderungen, wie es dazu kam, gehen auseinander. "Sie hat ihn nicht angestiftet, sie ist nur dabei gesessen", erklärte Verteidigerin Wagner. Der Ungar behauptet allerdings, er habe die Frau zunächst gefragt, ob er mit dem Werkzeug "was machen soll". Darauf habe die 30-Jährige ihn aufgefordert "Jo, moch wos". Dem sei er nachgekommen.

Die Leiche brachten die beiden erst zwei Tage später zu einem Müllcontainer, weil sie wussten, dass dieser an diesem Tag von der MA 48 entleert wurde. Sie dürften die Leiche zusätzlich mit dem Inhalt eines anderen Müllbehälters zugedeckt haben. Die Polizei rechnet nicht damit, den Leichnam noch zu finden. Die Leiche dürfte bereits verbrannt worden sein. Suchanordnungen gibt es keine mehr.

Verdächtige sitzen in U-Haft

Über die Verdächtigen wurde unterdessen vom Landesgericht die bei Mordverdacht bedingt obligatorische U-Haft verhängt, bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Vermutlich wird im Zuge des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, um abzuklären, ob bei der 30-Jährigen Zurechnungsfähigkeit gegeben ist.

(APA/Red)

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