32 Siege, fünf kleine Kugeln
Zum 16. Mal in Folge ging der Nationencup an Österreich, nur mit zumindest einer der beiden großen Kristallkugeln für die Gesamtsieger hat es erstmals seit 1997 für Österreich nicht geklappt. Ein Wermutstropfen, der angesichts der übrigen Erfolge verschmerzbar ist.
Nach den Rücktritten von Stephan Eberharter und Co. und den von Alpinchef Hans Pum vor der Saison gezählten 47 Wechseln im Materialbereich, habe niemand mit einem derart erfreulichen Winter gerechnet, der auch elf WM-Medaillen mit sich brachte. Zwar musste das Austrian Power Team die Großen Kristallkugeln anderen überlassen, aber immerhin fünf der acht Kleinen gehen ins ÖSV-Lager. “Die Ausgangsposition war sehr schwierig, viele haben aufgehört, viele haben Material gewechselt und auch im Trainerteam gab es Änderungen. Die Ziele waren sehr groß, wir haben fast alle erreicht”, bilanzierte Pum und wies auf die Steigerung der Einzelsiege gegenüber der Vorsaison sowohl bei Damen (10) als auch bei Herren (14) hin.
Bei all den Erfolgen hat Pum aber auch seine persönlichen Highlights: “Die WM war ein Höhepunkt. Mit den Erfolgen von Benni und dem Sieg von Hermann, den schon sehr viele abgeschrieben haben. Dass er den WM-Riesentorlauf gewinnt, war schon sehr, sehr erfreulich.” Bei den Damen fällt ihm sofort der Heim-Weltcup auf dem Semmering mit dem Double von Marlies Schild ein.
Pum ist zuversichtlich, mit dem Gespann Herbert Mandl und Toni Giger als Cheftrainer in das Olympiajahr 2005/2006 zu gehen. “Ich hoffe, dass das so sein wird. Das Trainerteam hat hervorragend gearbeitet, es ist Gruppen übergreifend trainiert worden, für den Verband ist das sehr wichtig”, legt Pum Wert auf gut praktizierte Zusammenarbeit. Die Verträge der beiden “Chefs” laufen aus, jene der Gruppentrainer gehen bis nach Olympia in Turin. “Wir haben das beste Trainerteam der Welt und alle sind sehr begehrt. Wir haben auch eine sehr gute Aus- und Weiterbildung.”
Dass an der Spitze alles funktioniert, ist dem “sehr guten System” zu verdanken, das dem Alpinsport in Österreich zu Grunde liegt. “Es ist die Zusammenarbeit mit den Landesskiverbänden und den Schulzentren. Wir haben Leitfäden bis in den Nachwuchs. Aber man kann immer noch was verbessern, wir werden noch vermehrt Schwerpunkte setzen”, will sich Pum auf Lorbeeren keineswegs ausruhen.