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25 Notquartiere für Flüchtlinge in Wien: "Laufende Schließungen"

Flüchtlingsquartiere würden laufend geschlossen werden.
Flüchtlingsquartiere würden laufend geschlossen werden. ©APA
Aktuell sind 25 Notquartiere für Flüchtlinge in Betrieb in Wien. Sie verfügen über eine maximale Kapazität von rund 6.000 Plätzen, wie der Fonds Soziales Wien am Mittwoch berichtete. 4.200 davon seien aktuell belegt - es würden laufende Schließungen erfolgen.
Quartier in Liesing
Unterkunft in Erdberg

Nachdem es sich bei den Notquartieren um temporäre Einrichtungen handelt, werden diese auch laufend geschlossen, wie betont wurde.

So seien in den vergangenen Monaten etwa die Dusika-Halle, das sogenannte Blaue Haus am Westbahnhof sowie einige kleinere, von Pfarren organisierte Einrichtungen zugesperrt worden. Gleichzeitig würden ständig kleinere Einrichtungen eröffnet, um die großen Quartiere zu entlasten, wurde versichert.

Teils leere Notquartiere

In Oberösterreich sind die Notquartiere teils bereits zurückgefahren worden, die noch bestehenden sind leer. Laut Polizei ist das Quartier in Rohrbach nicht mehr in Verwendung. In Braunau steht zwar noch ein Zelt, es wird aber derzeit nicht gebraucht, ähnlich in Schärding, wo man jedoch, falls nötig, rasch auf die Kapazitäten des Roten Kreuzes zurückgreifen und den Betrieb wieder aufnehmen könne, so Polizeisprecher David Furtner. Das ursprünglich für rund 900 Personen ausgelegte Postverteilzentrum in Linz wurde auf 200 Plätze zurückgebaut. Asyl-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) betonte, die Exekutive habe ihm zugesagt, dass die Unterkünfte bei Bedarf schnell reaktivierbar seien.

In Kufstein in Tirol sind die Notquartiere für Transitflüchtlinge, die aus zwei Holzbauten bestehen, derzeit nicht belegt. Schon seit einigen Wochen würden keine Transitflüchtlinge mehr nach Kufstein gebracht, dies hänge in erster Linie mit der Schließung der Balkanroute zusammen, sagte Polizeisprecher Manfred Dummer. In den Holzbauten hätten 400 Personen Platz. Sollte sich die Lage ändern, seien die beiden Notquartiere innerhalb kürzester Zeit wieder aktivierbar.

Flüchtlingsunterkünfte in den Bundesländern

Traglufthallen für Flüchtlinge gibt es in Tirol derzeit zwei – in Hall sowie in Innsbruck. Erstere ist derzeit mit 209 Personen belegt, in jener in der Landeshauptstadt sind noch keine Asylwerber untergebracht, weil erst die Bauanzeige eingereicht wurde, erklärte ein Sprecher der für die Flüchtlingsunterbringung zuständigen Tiroler Sozialen Dienste (TSD). Vorerst zwei weitere Traglufthallen sollen dazukommen. Der Standort für diese Unterkünfte stehe derzeit noch nicht fest, man befinde sich “in der Prüfphase”, so der Sprecher.

In der Steiermark gibt es nur mehr ein einziges Notquartier, das noch Flüchtlinge aufnehmen könnte, und selbst dieses ist seit 31. März auf Stand-by-Status. Die ehemalige Euroshopping-Halle in Graz-Straßgang fasst rund 2.000 Menschen, zuletzt war sie vor Weihnachten stark belegt. In den vergangenen drei Monaten ist der Flüchtlingsstrom an der Südgrenze immer geringer geworden. Die beiden anderen großen Notquartiere wie die Schwarzlhalle in Premstätten (Kapazität rund 1.000 Menschen) und die Bellaflora-Halle in Feldkirchen (Kapazität rund 800 Menschen) wurden aufgelassen.

Aktuell keine Quartiere im Burgenland

Im Burgenland gibt es keinerlei Notquartiere, jene des Bundes, die im Herbst des Vorjahres in Betrieb waren, seien allesamt geschlossen, so die Auskunft im Büro des zuständigen Landesrats Norbert Darabos (SPÖ).

Auch in Niederösterreich besteht derzeit kein Bedarf an Transitquartieren für Flüchtlinge. Ein Notquartier werde derzeit auf “Stand-by” gehalten, hieß es auf Anfrage aus dem Büro von Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). Dabei handle es sich um das Caritas-Haus St. Gabriel in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling).

Da derzeit die Verteilung von Flüchtlingen über den Bund “wieder funktioniert und direkt in bereitstehende Unterkünfte verteilt wird”, werde nur noch der Betrieb dieses einen Notquartiers “zur Sicherheit weiter aufrechterhalten, sollte eine Situation entstehen, wieder obdachlose Flüchtlinge unterbringen zu müssen”.

(APA)

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