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25 Jahre Umweltreferat in Lustenau

Christine Vetter und Kurt Fischer überreichten einen der Preise an Alt-Gemeinderat Otmar Holzer.
Christine Vetter und Kurt Fischer überreichten einen der Preise an Alt-Gemeinderat Otmar Holzer. ©Ferdinand Ortner
Die Gründung geht auf die Anfänge der Ökologiebewegung zurück.

Lustenau. Der einstimmige Beschluss der Gemeindevertretung Mitte Dezember 2013, den Jubiläums-Umweltpreis an verdienstvolle Pioniere und Vertretern früherer Umweltinitiativen in Lustenau stellvertretend für viele umweltbewegte Bürger zu verleihen, war ein Zeichen für die Bedeutung des Umweltschutzes in der „grünen” Marktgemeinde. Anlass war das 25-jährige Bestehen der Umweltdienststelle.

Ausgelöst vom erwachenden Umweltbewusstsein nach der ersten OPEC-Ölkrise, der AKW Zwentendorf-Abstimmung, der Au-Besetzung in Hainburg und dem Super-GAU in Tschernobyl hatte die Marktgemeinde am 1. Oktober 1988 die Stelle eines Umweltbeauftragten beschlossen, die seither vom Umweltexperten Rudi Hagen mit Fachkenntnis und Umsicht geführt wird. Die Basis für diese politische Weichenstellung bereiteten maßgeblich die Umweltpioniere und -initiativen, die nun mit dem Umweltschutzpreis 2013 ausgezeichnet wurden.

Umweltpreis-Träger 2013

Otmar Holzer, erster Grünraum- und Umwelt-Gemeinderat: Von 1977–1988 beschäftigte sich Holzer als Grünraum-Gemeinderat mit Umweltthemen und der Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Ihm und dem damaligen Bürgermeister Dieter Alge ist es zu verdanken, dass ab Herbst 1988 mit dem Sachbearbeiter Rudi Alge die Umwelt-agenden der Gemeinde auf eine solide personelle Basis gestellt wurden.

Aktion Atemnot: (1984/85–1995). Die Gründung erfolgte auf Initiative von Charlotte König, durch Mütter, deren Kinder an Pseudo-Krupp erkrankt waren. Mit Öffentlichkeitsarbeit, wie Vorträgen, Podiums-diskussionen, politischen Anfragen oder Info-Blättern, wurde die Bewusstseinsbildung forciert. Am Höhepunkt der Sommer-Smogbelastungen war kaum eine andere lokale Umweltbewegung so engagiert und nachdrücklich unterwegs. Durch aktives politisches Lobbying konnte eine beachtliche Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der Gemeinde- und Landespolitik erreicht werden, was sich in konkreten Maßnahmeplänen niederschlug.

Ortsgruppe des Vorarlberger Naturschutzbundes (1986–1998): Manfred Hagen, war Exponent und Hauptaktivist einer eigenen – nach den ersten autofreien Sonntagen gegründeten – Ortsgruppe des Vorarlberger Naturschutzbundes, und Roswith Bösch war eine der aktivsten Mitarbeiterinnen. Unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Tschernobyl wurden viele Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zu verschiedenen Umweltthemen angeboten sowie jährlich Sensenmäh- und Kompostierkurse durchgeführt.

Lebensraum Lustenau (1986–1990): Diese Bürgergruppe – vertreten durch Josef Hofer, – engagierte sich bei der Grünraumplanung im Wohn- und Verkehrsbereich, der Verringerung der Schadstoffbelastung sowie der Müllvermeidung und Wiederverwertung von Rohstoffen. Mit dem Projekt „Lustenau grün – mehr Natur in Siedlung und Landschaft” setzte diese bis 1990 aktive Initiative einen wichtigen Impuls für die Straßenraumgestaltung und Grünraumplanung der Gemeinde.

Naturwacht Ortsgruppe Lustenau (Gründung 1990): Diese Gruppe – vertreten durch Franz Koch und Franz Tschmelitsch – bildete sich 1990 mit dem Ziel des Schutzes des Lustenauer Riedes. Hauptaufgaben sind die Naturbeobachtung sowie Beratung und Kontrolle der Einhaltung von Verordnungen. Tschmelitsch war mehr als zwanzig Jahre unentwegt per Fahrrad unterwegs, um im Ried für den Schutz der Umwelt zu sorgen.

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