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2020: Öffentliche Hand gab 222 Mio. Euro für Werbung aus

Das Kanzleramt gab mit 21 Mio. Euro am meisten aus.
Das Kanzleramt gab mit 21 Mio. Euro am meisten aus. ©pixabay.com (Sujet)
2020 gab die öffentliche Hand 222 Mio. Euro für Werbung aus. Das Bundeskanzleramt gab am meisten aus.

Die öffentliche Hand hat im Vorjahr 222 Mio. Euro für Werbung ausgegeben. Das ist - beeinflusst auch durch die Inseratenkampagnen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie - so viel wie noch nie seit der Ausweisung der Medientransparenzdaten im Jahr 2012. Der bisherige Rekord aus 2013 (201 Mio. Euro) wurde um rund 21 Mio. Euro übertroffen, gegenüber 2019 steigerten sich die Ausgaben um rund 44 Mio. Euro, wie aus den am Montag von der RTR veröffentlichten Daten hervorgeht.

Kanzleramt gab mit 21 Mio. Euro am meisten aus

Die Bundesregierung warb um rund 47,3 Mio. Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2019 mit 19,3 Mio. Euro und vor allem den Corona-Inseraten geschuldet. Mit Abstand am meisten gab dementsprechend auch das Kanzleramt mit rund 21 Mio. Euro (2019: 1,4 Mio. Euro) aus. Dahinter folgt das ebenfalls ÖVP-geführte Finanzministerium (2020: 8,9 Mio. Euro; 2019: 7,4 Mio. Euro). Sehr sparsam ging das Grüne Gesundheitsministerium bei seinen Werbeausgaben vor: Es kommt auf 369.000 Euro. Ein Großteil der Werbeausgaben der Regierung entfällt auf ÖVP-geführte Ministerien (44,3 Mio. Euro bzw. 93,7 Prozent).

Auch die Stadt Wien verzeichnete im Jahr der Gemeinderatswahl einen Anstieg an Werbeausgaben von rund 19,2 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 24,2 Mio. Euro. Rechnet man die Beteiligungen der Stadt Wien hinzu, erhöht sich der Betrag auf rund 35,2 Mio. Euro. Die Wirtschaftskammer kam auf 16,3 Mio. Euro Werbeausgaben, der ORF auf rund 10 Mio. Euro. Die Arbeiterkammer senkte entgegen dem Trend ihre Ausgaben von 5,5 Mio. Euro 2019 auf rund 5 Mio. Euro 2020. Firmen mit Bundesbeteiligung inserierten um 16 Mio. Euro.

Boulevardmedien erhielten großen Brocken der Gesamtsumme

Ein großer Brocken der Gesamtsumme ging an Boulevardmedien samt deren Online-Portalen und Beilagen. Die "Kronen Zeitung" (inklusive online) generierte rund 25,9 Mio. Euro aus öffentlichen Inseraten (2019: 19,1 Mio. Euro). "Heute" (noch mit Netdoktor) kam auf rund 16 Mio. Euro (2019: 12,2 Mio. Euro) und "Österreich" (inklusive oe24.at) auf 15 Mio. Euro (2019: 11,5 Mio. Euro). Der ORF erzielte 24,3 Mio. Euro aus Werbeeinnahmen der öffentlichen Hand (2019: 20,4 Mio. Euro).

Die Bundesregierung ließ sich Inserate in der "Kronen Zeitung" (samt Beilagen und Online-Portale) rund 8,4 Mio. Euro kosten. Bei "Heute" warb sie um rund 5,5 Mio. Euro. "Österreich" erhielt 5,3 Mio. Euro. Der ORF kam auf 834.000 Euro Werbeeinnahmen durch die Bundesregierung. Die Stadt Wieninserierte um 3,7 Mio. Euro in "Heute", 3,5 Mio. Euro in der "Kronen Zeitung" und 2,7 Mio. Euro in "Österreich". Beim ORF warb die Stadt Wien um rund eine Mio. Euro.

Werbeausgaben an internationale Plattformen

Auch die Werbeausgaben der öffentlichen Hand an internationale Plattformen stiegen passend zum jahrelangen Trend weiter an. Bei Google (inkl. Youtube) warben Regierung, Länder und Staatsfirmen im Vorjahr um 8,1 Mio. Euro (2019: 7,1 Mio. Euro). Facebook erhielt 4,9 Mio. Euro (2019: 3,3 Mio. Euro).

(APA/Red)

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