AA

2019: Täglich 2.000 Verletzte bei Verkehrs- und Haushaltsunfälle

2019 wurden auch mehr Menschen im Straßenverkehr getötet.
2019 wurden auch mehr Menschen im Straßenverkehr getötet. ©pixabay.com (Sujet)
2019 haben sich 781.400 Menschen in Österreich bei Sport-, Haushalts- oder Verkehrsunfällen verletzt, dass sie sogar im Krankenhaus behandelt werden mussten. 781.

781.400 Menschen haben sich im Jahr 2019 bei Sport-, Haushalts- oder Verkehrsunfällen so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, berichtete das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) am Donnerstag. Das sind mehr als 2.000 Menschen täglich. Mehr als 2.500 Personen in Österreich starben an den Folgen eines Unfalls.

Mehr Menschen im Straßenverkehr getötet

Im Straßenverkehr wurden 416 Menschen getötet, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent, längerfristig gesehen sinkt diese Zahl allerdings. Haushaltsunfälle sowie Unfälle in der Freizeit bzw. beim Freizeitsport hatten im Jahr 2019 den höchsten Anteil am Unfallgeschehen. Insgesamt ist die Anzahl der Verletzten in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozent gesunken, zeigt die Auswertung der KFV-Unfalldatenbank IDB-Austria. Die Zahl der Unfalltoten stagniert gemäß der Todesursachenstatistik der Statistik Austria seit Jahren auf hohem Niveau.

Die meisten Unfälle passierten 2019 im Haushalt. 308.600 Menschen in Österreich verletzten sich hier. Damit rangieren das eigene Zuhause und die nähere Wohnumgebung auf Platz eins der Unfallorte. 35 Prozent aller Unfälle (273.000 Verletzte) fanden in der Freizeit bzw. bei der Ausübung eines Freizeitsports statt. 81.900 Verletzte gab es gemäß der IDB-Austria bei Unfällen im Straßenverkehr (davon polizeilich gemeldet wurden 45.140 Verletzte bei Straßenverkehrsunfällen/Statistik Austria 2020).

"Die für das Jahr 2019 vorliegenden Verkehrsunfallzahlen geben in diesem Bereich Grund zur Sorge. Vor allem die Zahl der getöteten Kinder im Straßenverkehr war 2019 sehr hoch", sagte Klaus Robatsch, Leiter der KFV-Verkehrssicherheitsabteilung.

"Die diesjährige Pandemie hat uns die Bedeutung von Risikoeinschätzung und Prävention besonders deutlich vor Augen geführt. Eine neue Einordnung von Gesundheitsrisiken ist für die Zukunft notwendig. Hier gehört die Unfallprävention klar dazu", sagte KFV-Direktor Othmar Thann.

Auswirkungen der Coronakrise auf Unfälle noch nicht klar

Die Auswirkungen der Coronakrise auf das Unfallgeschehen in den verschiedenen Lebensbereichen lassen sich noch nicht klar einordnen. Im Verkehrsbereich hat der Stillstand des öffentlichen Lebens Mitte März zu einem Rückgang der Verletzten im Straßenverkehr in diesem Zeitraum geführt. "Die eingeschränkte Mobilität bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Zahlen der getöteten Verkehrsteilnehmer in diesem Jahr tatsächlich sinken werden", meinte Robatsch.

Erhebungen des KFV in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen zeigen, dass die Bevölkerung tendenziell vorsichtiger bei Haushalts- oder Sportaktivitäten vorgegangen ist. "Diese Tendenz spiegelt sich in den niedrigeren Ambulanzfrequenzen wider. Der Rückgang der Verletzten in den Ambulanzen bedeutet dennoch nicht, dass es keine Verletzungen gab, tatsächlich wurden in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen besonders schwere Unfälle von Handwerkstätigkeiten, Forstarbeiten, Garten- oder Radunfälle behandelt, während leichtere Verletzungen nicht im Krankenhaus behandelt wurden. Hier kann davon ausgegangen werden, dass die Hemmschwelle, in ein Krankenhaus zu gehen, sehr hoch war", meinte Thann.

Unfälle: Die meisten Verletzten gab es in Wien

Die meisten Verletzten bei Unfällen im Jahr 2019 gab es mit 149.100 in Wien, gefolgt on 132.900 in Oberösterreich. In Niederösterreich mussten 125.200, in der Steiermark 116.700 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. In Salzburg gab es 70.300 Verletzte bei Verkehrs-, Haushalts- und Freizeitunfällen, in Kärnten waren es 54.600, in Vorarlberg 31.300 und im Burgenland 23.500 Verletzte.

Die Europäische Union hat 1986 eine Statistik über Heim- und Freizeitunfälle eingerichtet - das European Home and Leisure Accident Surveillance System (EHLASS) -, die seit dem Beitritt zur EU (1995) auch für Österreich verpflichtend ist. EHLASS Austria startete 1996, wurde 2007 auf alle Verletzungsursachen ausgeweitet (IDB, Injury Database Austria) und seit dem Start vom KFV mit Förderung des Sozialministeriums ohne Unterbrechung durchgeführt. Die IDB Austria basiert auf Interviews mit Unfallopfern in ausgewählten Krankenhäusern, in denen detaillierte Fakten über die betroffene Person, beteiligte Produkte, Unfallursachen und -schwere erhoben werden.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • 2019: Täglich 2.000 Verletzte bei Verkehrs- und Haushaltsunfälle
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen