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20. Grand Prix am Hungaroring

Der Hungaroring ist keine 250 Kilometer von der Wiener Stadtgrenze entfernt. "Budapest ist aber von Vorarlberg zwar schon ein großes Stück weit entfernt", Klien hofft trotzdem auf Unterstützung am Wochenende.

Der seit 1986 ausgefahrene Grand Prix von Ungarn ist für die österreichische Formel-1-Familie ein “Heimrennen” und seit der Abkehr der Königsklasse des Motorsports vom A1-Ring vor drei Jahren auch deren einziges. Tausende Fans aus Ostösterreich werden auch am kommenden Wochenende gegen Osten pilgern. Kilometerlange Staus am Grenzübergang Nickelsdorf sind vorprogrammiert. Die österreichischen Autofahrer-Klubs raten vor allem am Samstag und Sonntag zu Ausweichrouten.

Grund für die langen Grenzwartezeiten ist nicht nur die Hauptreisezeit, sondern auch Michael Schumacher. Der deutsche Rekordweltmeister hat das WM-Rennen gegen Titelverteidiger Fernando Alonso mit drei Siegen in Serie wieder spannend gemacht. Viermal hat Schumacher bereits in Ungarn gewonnen, nachdem die Formel 1 vor genau 20 Jahren erstmals den “Eisernen Vorhang” durchschlagen und in Budapest Station gemacht hatte. Als Premierensieger ließ sich 1986 der Brasilianer Nelson Piquet feiern. Für Österreich erntete beim heimlichen Heimrennen bisher lediglich Gerhard Berger Podestplätze. Der Tiroler landete 1992, 1993 und 1995 jeweils auf Rang drei.

Red-Bull-Pilot Christian Klien war im Vorjahr nach einer spektakulären Startkollision mit Ex-Weltmeister Villeneuve bereits in der ersten Kurve ausgeschieden. “So etwas sollte heuer nicht noch einmal passieren”, sagte der Österreicher. Klien hofft zudem auf die Unterstützung seiner Landsleute. “Budapest ist von Vorarlberg zwar schon ein großes Stück weit entfernt. Ich hoffe aber, dass trotzdem viele Österreicher nach Ungarn kommen und mir die Daumen drücken.” Belohnen will der Vorarlberger seine Fans wie in Hockenheim mit einem WM-Punkt. “Die Charakteristik der Strecke liegt unserem Auto”, meinte Klien. “Wir sind hier sicher besser dabei als auf den meisten anderen Rennstrecken.” Die Aerodynamik spielt in Ungarn eine deutlich untergeordnete Rolle, mechanischer Grip dafür eine ungleich höhere.

Überholen ist auf dem schmalen Kurs mit nur einer längeren Geraden praktisch unmöglich, ein guter Startplatz daher essenziell. “Wir müssen schon im Qualifying vorne mit dabei sein”, erkannte Klien. Der 4,381 Kilometer lange Hungaroring ist der zweitlangsamste der Formel 1 nach jenem in Monaco. Dort hatte Red Bull Racing mit dem dritten Platz von David Coulthard heuer gute Figur gemacht. “Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem Aufwind der letzten Wochen neuerlich WM-Punkte herausfahren können”, meinte Klien. Neue Teile am Getriebe und ein neues Kühlsystem haben bereits in Hockenheim Wirkung gezeigt und dem zuletzt in die Kritik geratenen Österreicher geholfen, sein Punktekonto zu verdoppeln. “Damit ist eine sehr große Last von meinen Schultern gefallen”, gestand der 23- Jährige.

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