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20.000 Tote pro Jahr: Diese Speise kann absolut tödlich sein

So sieht Koi Pla aus.
So sieht Koi Pla aus. ©WikiCommons (Link siehe unten)
Lebensgefährliche Spezialität: Dieses Fischgericht fordert jährlich rund 20.000 Todesopfer. Schuld daran ist ein Parasit, der Leberkrebs und akutes Leberversagen verursacht.

In der thailändischen Provinz Khon Kaen wird eine lokale Spezialität als eine der weltweit tödlichsten Speisen angesehen. Das Fischgericht Koi Pla ist laut Wissenschaftlern der Universität Khon Kaen jährlich für etwa 20'000 Todesfälle verantwortlich. Doch was macht dieses Gericht so gefährlich?

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Kostengünstig und schnell

Koi Pla ist eine kostengünstige, schnell zubereitete und schmackhafte Mahlzeit. Es besteht aus frischem, rohem Fisch, der in kleine Stücke geschnitten und mit Frühlingszwiebeln, Zitronensaft und Gewürzen vermischt wird, ähnlich dem peruanischen Ceviche. Die tödliche Gefahr von Koi Pla liegt in einem Parasiten, der durch den Verzehr des rohen Fisches in den menschlichen Körper gelangt und Leberkrebs mit akutem Leberversagen auslösen kann.

Parasit lebt als Wurm im Fisch

Der Parasit, bekannt als Opisthorchis viverrini oder südostasiatischer Leberegel, lebt als Wurm im Fisch. Wenn er von Menschen verzehrt wird, wandert er vom Magen über den Darm in den Gallengang, wo er sich in der Schleimhaut einnistet, zum erwachsenen Tier heranwächst und Eier ablegt. "Diese werden wiederum über den Kot von Menschen ausgeschieden, was zu einer Reaktion des Immunsystems führen kann", erklärte der Tropenmediziner Christoph Specht gegenüber RTL.

Kann zu Krebs führen

"In Kombination und über Jahre hinweg führt das dann zu Krebs", fügte Specht hinzu. Es kann bis zu 40 Jahre dauern, bis nach dem Verzehr des befallenen Fisches Krebs auftritt. Die ersten Symptome des sogenannten Gallengangskarzinoms sind sehr schwer zu erkennen. Blähungen oder Bauchschmerzen werden selten mit einem Parasitenbefall in Verbindung gebracht, weshalb die Diagnose häufig zu spät für die Patienten gestellt wird.

Keinen rohen Fisch essen

Thailändische Forscher empfehlen, keinen rohen Fisch zu essen, um das Risiko zu vermeiden. Trotz der Warnungen halten viele Einheimische an der Tradition des Verzehrs von Koi Pla fest. Specht rät Touristen in der Region: "Wer verreist, sollte grundsätzlich auf gar keinen Fall rohen Fisch essen." Denn nur bei gekochtem oder gebratenem Fisch kann man davon ausgehen, dass etwaige Parasiten abgetötet sind.

Foto "Koi Pla": WikiCommons Quelle/Autor: WikiCommons

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