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2 Mio. Krankenstandtage wegen psychischer Probleme

Rund zwei Millionen Krankenstandtage pro Jahr sind österreichweit auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. In Tirol werden jährlich über 100 Suizide aufgrund unbehandelter Depressionen begangen.

Hauptursache dafür seien die mangelnde Prävention in der psychischen Gesundheit und die fehlende Bereitschaft zu einer Therapie, sagte Ullrich Meise, Leiter des “Tiroler Bündnisses gegen Depression”.

“Nur etwa 25 Prozent der Menschen mit einer psychischen Erkrankung erfahren eine entsprechende Behandlung”, sagte Meise. Am 10. Oktober werde der Welttag für psychische Gesundheit begangen und in Tirol fehle es nach wie vor an dringend notwendigen Ressourcen. “Es gibt zu wenig Kassenärzte, deshalb ist für viele Patienten mit niedrigeren und kleinen Einkommen eine Behandlung unerschwinglich”, meinte Meise. Zudem setze die Gebietskrankenkasse psychiatrische Behandlungen zeitlich so begrenzt an, dass “eine adäquate Betreuung schwer möglich ist”. Viele moderne Ansätze seien aus diesem Grund schwer oder gar nicht durchführbar, kritisierte er.

Auch im Bereich der Rehabilitationsmaßnahmen, die einen Einstieg in den Beruf erleichtern sollen, fehle es an den notwendigen Mitteln. Das sei unter anderem darauf zurückführbar, dass für derartige Erkrankungen immer noch nicht die nötige Sensibilisierung in der Gesellschaft erreicht sei. Dabei sei der volkswirtschaftliche Schaden enorm, argumentierte Meise.

Vor allem im Bereich der Prävention müsse mehr getan werden, meinte Robert Fiedler, Leiter des Vereins “start”. Es seien mehr Präventionsprogramme, die Förderung von psychischer Gesundheit an Schulen oder weitere Antistigmatisierungskampagnen für den Abbau von Vorurteilen dringend notwendig”, betonte Fiedler.

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