17.000 Fans sahen Iron Maiden beim Seerock Festival am Schwarzlsee

Die Stimmungsmacher vor der legendären britischen Hardrock-Band der 1980er Jahre hatten es beim Seerock Festival nicht einfach. Temperaturen über 30 Grad ließen bei Newsted, dem Projekt des Ex-Metallica-Bassisten Jason Curtis Newsted, keine große Ekstase zu. Auch die düsteren Metaller Behemoth aus Polen blieben mit ihrem Dämonen-Rock deutlich unterkühlt. Die US-Rocker Stone Sour waren da schon beherzter: Zwischen kraftvollem Rock und Balladen hatten Sänger Corey Tayler und der sehr quirlige Gitarrist Josh Rand ihre Freude.
Iron Maiden beim Seerock Festival
Aber die Sonne hatte Gnade mit den Fans, denn sobald Iron Maiden die Bühne betraten, senkte sie sich hinter das Schwarzl-Freizeitzentrum. Aus der Setlist machten Iron Maiden kein Geheimnis: Die “Maiden England Tour” läuft bereits seit einem Jahr, basierend auf den Songs der 1988er-LP “Seventh Son of a Seventh Son” und anderen Klassikern. So beschwor man auch in Unterpremstätten mit den ersten Songs “Moonchild” und “I can play with Madness” die Zeit des klassischen Hardrocks.
Eines muss man den “Maiden”, wie sie von den Fans genannt werden, lassen. Sie spielen ihre Nummern nahezu perfekt ab, mühen das Publikum nicht mit faden Endlos-Soli, und gerade Frontmann Bruce Dickinson zeigte sich in Graz groß in Form: Einmal unten, einmal oben, er war einfach überall auf der Bühne zu finden. “Wie geht’s Graz?”, musste er kurz vor dem Anspielen des Hits “2 Minutes to Midnight” nicht mehr fragen. Die Fans, einige noch in altbewährten ärmellosen Jeansjacken, beantwortete die Frage mit tosendem Applaus.
Motörhead-Konzert wurde abgesagt
Natürlich, kein Auftritt ohne ihr Zombie-Maskottchen Eddie, das legendäre Gruselmonster, das die Band seit ihrem ersten Tonträger begleitet. Nach ihrem All-Time-Klassiker “The Number of the Beast” durfte ein überdimensionaler Eddie die Bühne besteigen. Nach rund 90 Minuten hatte das Spektakel mit ihrer ersten Hit-Single “Running Free” sein Ende, die Fans bedankten sich mit dickem Applaus und Jubel, die Mannen von Iron Maiden verneigten sich artig – ein Abschied unter Freunden, bis zum nächsten Mal.
Am Freitagabend wurde vom Veranstalter noch bekanntgegeben, dass das für heute geplante Motörhead-Konzert nicht stattfinden kann, da der Lead-Sänger Lemmy Kilmister aufgrund akuter Hämatome von seinem Arzt Flugverbot erteilt bekam. Schneller ebenbürtiger Ersatz war laut Veranstalter nicht aufzutreiben, also müssen die Österreich-Rocker Alkbottle nun in Lemmys Fußstapfen steigen. (APA)