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16. Präsidententreffen in Novi Sad

In der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad beginnt am Freitag das 16. Zentraleuropäische Präsidententreffen, zu dem der serbische Präsident Boris Tadic neben Bundespräsident Heinz Fischer 13 weitere Staatsoberhäupter erwartet.
Das Präsidententreffen wird nach Angaben des Pressedienstes Tadic’ im Zeichen der “3E” verlaufen, die für “Economy, Energy und EU-Enlargement” (Wirtschaft, Energie, EU-Erweiterung) stehen.

Der albanische Präsident Bamir Topi wird laut der kosovarischen Tageszeitung “Koha Ditore” allerdings nicht nach Novi Sad reisen. Der Grund liege in der ausgebliebenen Einladung an den kosovarischen Präsidenten Fatmir Sejdiu, berichtete das Blatt unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise in Tirana. Der Kosovo hatte im Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien ausgerufen, die von Belgrad allerdings nicht anerkannt wurde.

Nach einleitenden Worten der Treffensteilnehmer sowie des serbischen Premiers Mirko Cvetkovic und des Ministerpräsidenten der Vojvodina-Regierung, Bojan Pajtic, soll eine Debatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Am Rande des Treffens sind auch etliche bilaterale Begegnungen der Staatschefs geplant. So soll Bundespräsident Fischer vor der Rückkehr nach Wien am Freitagnachmittag ein Gespräch mit dem Präsidenten Montenegros, Filip Vujanovic führen.

Während das Haupttreffen in dem aus den 1930er Jahren stammenden Gebäude des Vojvodina-Parlamentes abgehalten wird, das zu diesem Zweck auf Hochglanz gebracht wurde, werden die bilaterale Treffen größtenteils in dem historischen Umfeld der Festung Petrovaradin (Peterwardein) aus dem 17. Jahrhundert stattfinden. Auf die Geschichte von Novi Sad deutet auch die Herberge der hohen Gäste, das in der Festung untergebrachte Hotel hin, das den Namen von Leopold I. (1658-1705), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches sowie König von Ungarn, Böhmen, Kroatien und Slawonien trägt.

Auch das Freizeitprogramm dreht sich um die Geschichte. Die Teilnehmer sollen am Samstag das unweit von Novi Sad liegende serbisch-orthodoxe Kloster Krusedol aus dem 16. Jahrhundert sowie die Friedenskapelle aus dem Jahr 1817 besuchen, die im Andenken an den Kongress von Karlowitz (Sremski Karlovci) errichtet wurde. Mit dem Frieden von Karlowitz endete im Jänner 1699 der Große Türkenkrieg zwischen dem Osmanischen Reich auf der einen und Österreich, Polen, der Republik Venedig und Russland auf der anderen Seite.

Bereits in den Tagen vor dem Präsidententreffen steht die Vojvodina-Hauptstadt im Zeichen großer Sicherheitsvorkehrungen. Bürgermeister Igor Pavlicic kündigte umfassende Sicherheitsmaßnahmen an. Das unmittelbare Stadtzentrum soll am Freitag für den Verkehr gesperrt sein. Auch Lokale um das Vojvodina-Parlament bleiben aus Sicherheitsgründen zu. Novi Sad, die zweitgrößte Stadt Serbiens, hat zum ersten Mal seit vielen Jahren die Gelegenheit bekommen, ein Treffen dieses Ranges zu organisieren.

Die Einladung des serbischen Präsidenten Tadic ging neben Österreich auch an die Präsidenten Bulgariens, Kroatiens, Moldawiens, Tschechiens, Italiens, Mazedoniens, Montenegros, Polens, der Slowakei, Sloweniens, der Ukraine sowie an den aktuellen Vorsitzenden des dreiköpfigen bosnischen Staatspräsidiums.

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