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15A erfasste Welpen: Hundebesitzer belastet Wiener Linien

Für die Hündin "Azra" kam jede Hilfe zu spät, sie starb noch am Unfallort
Für die Hündin "Azra" kam jede Hilfe zu spät, sie starb noch am Unfallort ©beigestellt/C. Karaoguz
Bei einem Spaziergang wurde der kleine Hund von Caner Karaoguz von einem heranfahrenden Bus regelrecht zerquetscht. Ein tragischer Vorfall, der durch einen ungünstigen Zufall passierte.  Ein Augenzeuge schildert aber, dass die Busfahrerin dabei lachte und für den Hundebesitzer lediglich den Satz „Das ist doch nur ein Hund“ übrig hatte.

Der Vorfall ereignete sich Anfang September. Caner Karaoguz ging mit seiner Hündin „Azra“ bei der Wienerbergstraße (nahe der Wiener Gebietskrankenkasse)  spazieren. Plötzlich kam ihm laut eigener Aussage eine  Fußgängerin mit einem Kleinkind entgegen. Karaoguz musste ausweichen, sein 4-Monate alter Staffordshire-Terrier  „Azra“ geriet dabei auf die Straße.

„Azra war aber an der Leine, ich wollte dann gleich wieder auf den Gehsteig mit ihr“, erklärt das Herrchen im Gespräch mit Vienna  Online. Dafür war es jedoch zu spät: Ein heranfahrender Bus der Linie 15A konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste den Hund vor den Augen seines Herrls.

Die folgende Situation schildert Caner Karaoguz so: „Der Bus wollte weiterfahren, aber die empörten Fahrgäste ließen das nicht zu. Als die Busfahrerin ausstieg, ging ich wütend auf sie los, ein Passant musste mich festhalten. Sie hat lediglich gelacht.“

Auch Martin Strobl, ebenfalls ein Augenzeuge des Vorfalls, schildert die Situation in einem sehr schlechten Licht für die Busfahrerin: „ Sie sagte nur: ‚Das ist doch nur ein Hund, einer mehr oder weniger, was soll’s‘.“ 

Wiener Linien zeigen sich betroffen über Unfall

Die Busfahrerin verständigte über Funk die Polizei und die Tierrettung, „Azra“ war jedoch bereits tot. „Dutzende Tonnen gegen einen kleinen  Terrier – sie hatte keine Chance“, so Karaoguz.

Mit den Wiener Linien stand er wegen des Vorfalls bereits in Kontakt, eine Entschädigung gab es für ihn nicht. Von Seiten der Wiener Linien zeigt man zwar großes Bedauern, aber es hatte sich um einen unvermeidlichen unglücklichen Unfall gehandelt. „Ein voller Bus kann oft selbst bei Notbremsung nicht mehr rechtzeitig anhalten, wenn plötzlich ein kleiner Hund auf die Straße springt“, so Anna Maria Reich von der Pressestelle der Wiener Linien.

„Wenn die Buslenkerin nicht die richtigen Worte fand, um den Hundebesitzer in dieser Situation zu beruhigen, so bedauern wir das. Der Unfall war aber auch für unsere Mitarbeiterin ein schockierendes Erlebnis, das mit Sicherheit auch sie noch lange belasten wird, zumal sie selbst ihren Hund vor einiger Zeit durch einen ebenso tragischen Unfall verloren hat,“ heißt es weiters in einer offiziellen Stellungnahme der Wiener Linien zu dem Vorfall.

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