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150.000 Teilnehmer bei der 18. Regenbogenparade in Wien

150.000 Personen nahmen an der Regenbogenparade in Wien teil.
150.000 Personen nahmen an der Regenbogenparade in Wien teil. ©APA
Unter dem Motto "United in Pride" zogen am Samstag 150.000 Personen um die Wiener Ringstraße, um Toleranz und Solidarität für Homosexuelle und Transgender-Personen ins Blickfeld zu rücken. Die Veranstalter freuen sich über diese Teilnehmerzahlen, es sei eine "der erfolgreichsten Paraden" gewesen, so Organisator Christian Högl.
Umzug bei strahlendem Wetter
Bei der Regenbogenparade I
Bei der Regenbogenparade II
Bei der Regenbogenparade III
Bei der Regenbogenparade IV

Trotz der Partystimmung bei den Teilnehmern und Zuschauern hat die Parade einen politischen Hintergrund. Auf Plakaten mit der Aufschrift “Gleichstellung. Traut euch”, oder die umgewandelte Form des Anti-Raucher-Slogans “Homophobie fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu” brachten die Demonstranten ihr Anliegen zum Ausdruck.

Lob für das “weltoffene Wien”

Der politische Aspekt wurde auch bei der Abschlusskundgebung, der “Pride Celebration”, ab 19 Uhr am Heldenplatz deutlich. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou lobte das “weltoffene Wien” und versprach: “Wir werden keine Ruhe geben, bis wir ein Land haben, in dem jede und jeder, der heiraten will, es auch tun kann”. Sie wolle weiterhin für ein weltoffenes Österreich kämpfen, “in dem es egal ist, woher man kommt und wen man liebt”.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer betonte, dass er in Zukunft die Fragen der Adoption und Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare vorantreiben wolle. “Wir werden alles daran setzen, dass die Diskriminierung am Arbeitsplatz der Vergangenheit angehört”, fügte er hinzu. Die EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek (Grüne) wies daraufhin, dass nicht alle in Europa so offen mit Homosexualität umgehen. “Wir alle haben auch den Auftrag, solidarisch zu sein”, sagte sie. Besonders scharf kritisierte sie die Gesetze in Russland, wo sogar das öffentliche Reden über Homosexualität verboten wurde. Sie bezeichnete in diesem Rahmen Wladimir Putin und Dmitri Medwedew als das “gefährlichste gleichgeschlechtliche Paar”.

Regenbogenparade “andersrum”

Beim Styling bewiesen die Demonstranten wie gewohnt ihre Kreativität. Besonders beliebt war dieses Jahr das Bodypainting in Regenbogenfarben, aber auch Engel, Polizisten, Trachtenpärchen und mit einem Ganzkörper-Latex-Anzug bekleidete Personen stolzierten den Ring entlang. Wie jedes Jahr war die von Menschen mit Zaumzeug gezogene Kutsche mit von der Partie. Der bekennende Homosexuelle Hermes Phettberg nahm auch heuer wieder teil, er ließ sich in einem VW-Käfer einmal um den Ring chauffieren.

Die Parade war am Nachmittag ab 14 Uhr am Ring unterwegs, dieses Jahr wieder “andersrum”, also entgegen der Fahrtrichtung. Start und Ziel war der Heldenplatz. Insgesamt wurden 48 Startnummern verteilt, von Fußgängergruppen bis hin zu den großen Trucks.

Gegendemonstration am Samstag

Doch nicht alle Wienerinnen und Wiener können sich mit der Idee der Gleichstellung von Homosexuellen anfreunden. Als Gegendemo wurde von einer christlich fundamentalistischen Gruppierung der “Marsch für die Familie” veranstaltet. Sie forderten den Schutz und die Verteidigung der Familie als Gemeinschaft von Vater, Mutter und Kindern. Schon im Vorfeld rief Obfrau Cécile Balbous, Obfrau von der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, dazu auf, diese “nicht einmal zu ignorieren”.

Als Abschluss des sechstägigen Vienna Pride Events findet am Sonntag von 11 bis 15 Uhr der erste queere Frühschoppen mit Blasmusik am Heldenplatz statt. In diesem Rahmen wird die Wahl der Dirndlkaiserin und des Lederhosenkönigs stattfinden. (APA)

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