Ein zum Tatzeitpunkt 15-jähriger Bursch, der am 18. September 2010 in der Wohnung seiner Eltern in Wien-Favoriten ein Callgirl niedergestochen hatte, muss sich morgen, Mittwoch, wegen versuchten Mordes vor einem Schwurgericht verantworten.
Der Angeklagte hatte die Prostituierte – eine 24 Jahre alte, aus Rumänien stammende Frau – telefonisch in sein Kinderzimmer bestellt, als er alleine zu Hause war. Mehr als 20 Mal soll er dann auf sie eingestochen haben. Das Opfer überlebte.
“Er wird sich schuldig bekennen“, kündigte Verteidiger Wolfgang Haas an. Der Bursch soll den Ermittlungen zufolge einen “Hass” auf Prostituierte gehabt haben, weil er ihnen die Schuld am Zerbrechen der Ehe seiner Eltern gab: Der Vater hatte immer wieder Sex-Hotlines in Anspruch genommen und damit enorm hohe Kosten verursacht. Der Sohn, dem der Vater die Telefonate zunächst in die Schuhe schieben hatte wollen, soll laut Anklage seit längerem Prostituierten gegenüber “Rachegefühle” gehegt haben. Nun drohen ihm im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs nach dem Jugendstrafrecht bis zu zehn Jahre Haft. (APA/Redaktion)