Dickes Lob für VP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner kommt von der FPÖ, die Grünen sympathisieren dagegen eher mit deren SP-Konkurrenten Heinz Fischer.<p>
Duell endet unentschieden<p>
Laut einer unabhängigen Umfrage des Gallup-Instituts hat ÖVP-Kandidatin Benita-Ferrero-Waldner zwar alles in allem den besseren Eindruck gemacht (49 zu 46 Prozent), ihr SP-Konkurrent Heinz Fischer wirkte aber überzeugender (47 zu 44) und kompetenter in Sachfragen (49 zu 36).<p>
In den Blitzumfragen der Parteien liegen deren jeweilige Kandidaten erwartungsgemäß vorne, allerdings mit recht geringen Abständen: So hat laut Fessel-GfK (ÖVP) Ferrero-Waldner mit 46 zu 41 besser abgeschnitten, bei Ifes (SPÖ) führt Fischer mit 31 zu 28.<p>
Ausgeglichenheit<p>
Ausgeglichen auch die Bewertung durch Politologen: Für Anton Pelinka hat Fischer im ersten Teil der Diskussion überraschend unsicher gewirkt, das hat sich aber im Lauf der Debatte gegeben. Dafür habe Ferrero-Waldner zwischendurch immer wieder Hänger gehabt.<p>
In der ersten Hälfte ist Heinz Fischer untergegangen, ist dann aber immer besser geworden, glaubt auch Wolfgang Bachmayer von OGM. Angesichts der geringeren Ausgangserwartung sieht Bachmayer Ferrero-Waldner leicht im Vorteil.<p>
FPÖ und Grüne zum Duell<p>
Unterschiedlich auch die Bewertung durch FPÖ und Grüne: Für Grünen-Chef Alexander Van der Bellen hat sich Ferrero-Waldner in der Debatte wacker geschlagen, Fischer sei aber trotzdem leicht vorne gelegen. FPÖ-Obmann Herbert Haupt lobte dagegen die überzeugende Leistung Ferrero-Waldners. Meine Ehefrau Renate war so überzeugt, dass sie heute dem unabhängigen Unterstützungskomitee von Dr. Ferrero-Waldner beigetreten ist, sagte Haupt zur APA. Eine offizielle Wahlempfehlung gibt es weder von Blau noch von Grün.<p>
Kritik an Fischer kommt indessen vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F), der den SP-Kandidaten beschuldigte, bei der TV-Debatte die Unwahrheit gesagt zu haben. Haider nimmt dem SP-Kandidaten jedenfalls sein Verhalten bei der Wahl von Rechnungshofpräsident Franz Fiedler im Jahr 1992 übel.<p>