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1000 Jobs im Ländle gefährdet

Auftragsvergabe der Gemeinden: Überlegtere Ausschreibung könnte 1000 Arbeitsplätze in Vorarlberg sichern, so Gemeindeverbandspräsident Berchtold und Wirtschaftskammerpräsident Riedmann.

Vorarlbergs Kommunen vergeben jährlich Aufträge für über 200 Mill. Euro. Geht man davon aus, dass ein Umsatz von 50.000 Euro einen Arbeitsplatz sichert, „leben“ allein in Vorarlberg über 4000 Arbeitsplätze und 400 Lehrstellen von Aufträgen unserer Gemeinden. Darauf wiesen heute Gemeindeverbandspräsident Wilfried Berchtold und Wirtschaftskammerpräsident Kuno Riedmann hin. Weil zuletzt ein Viertel dieser kommunalen Auftragsvergaben an ausländische Firmen gingen, seien unmittelbar 1000 Jobs und 100 Lehrstellen im Bundesland gefährdet – was eine Änderung der Ausschreibe- bzw. Vergabepraxis geradezu dringend erforderlich mache.

„Das seit Februar d. J. in Kraft befindliche Bundesvergabegesetz bietet viele Möglichkeiten, von Aufträgen verstärkt die heimischen Klein- und Mittelbetriebe profitieren zu lassen, zumal es stärker als bisher die Berücksichtigung von Best- statt nur von Billigstbietern gestattet. Kriterien wie regionale Wertschöpfung, Lehrlingsausbildung, Gewährleistungs- und z. B. auch Umweltaspekte lassen hier Auftragserteilungen zu, die unseren Firmen vor Ort zugute kommen“, erläuterte der WK-Präsident. Berchtold wies zudem darauf hin, dass auch die so genannten Schwellenwerte im Sinne dieser Regionalität und Nachhaltigkeit erweitert wurden – so können bei Projekten unter 5 Mill. Euro Gesamtinvestitionssumme alle einzelnen Gewerke unter 120.000 Euro regionale gezielt ausgeschrieben werden, müssen nicht EU-weit „an die große Glocke“.

Massiv kritisiert wurden von Riedmann und Berchtold die Auswirkungen des neuen Bundesbeschaffungsgesetzes: So okay das Bemühen um Preisminimierung bei öffentlichen Einkäufen sei, so kontraproduktiv wirke diese Strategie dann, wenn durch die zentrale Beschaffung kleine Unternehmen vor allem im ländlichen Raum ihrer Existenzgrundlage mehr oder weniger beraubt würden. Und das sei, vor allem in Ostösterreich, schon wiederholt der Fall gewesen.

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