Das berichteten die “Oberösterreichischen Nachrichten” (OÖN) in ihrer Freitag-Ausgabe. Die Bände, großteils Predigtsammlungen und moraltheologische Schriften aus der Zeit um 1800, mussten mit einem speziellen Mittel behandelt werden. Der Schaden beträgt rund 100.000 Euro.
Der Pilzbefall war bereits 2009 entdeckt worden. “Das war ein Schock”, so der damalige Rektor Michael Rosenberger. “Für eine geisteswissenschaftliche Universität sind Bücher das Kostbarste überhaupt.” Ein Grazer Institut erstellte ein Gutachten und bestimmte die Art des Schimmels, daraufhin wurden die Bücher mit einem speziellen Präparat einzeln eingesprüht und anschließend mit einer chemischen Lösung imprägniert. Die Rettungsaktion dauerte zwei Monate.
Als mögliche Ursache des Befalls wird der feucht-warme Sommer 2008 in Verbindung mit veralteter Klimatechnik vermutet. Damit Schimmelprobleme künftig unterbunden werden, hat die KTU nun eine neue moderne Klimaanlage einbauen lassen. Die Kosten von 100.000 Euro trugen die Diözese Linz und das Land Oberösterreich. Die kostbarsten Schriften der Bibliothek waren übrigens nicht gefährdet: “Unsere Luther-Bibel aus 1543 und eine 1.200 Jahre alte Predigtsammlung sind in einem Tresorraum verwahrt”, sagte der Leiter der Universitätsbibliothek, Ingo Glückler.
Schimmel sorgte zuletzt auch in der Hauptschule von Altmünster (Bezirk Gmunden) für Aufregung. Der Amtsarzt ließ Ende Oktober Teile des Gebäudes sperren, besorgte Eltern schlugen Alarm. Daraufhin wurde der Verputz an den betroffenen Stellen abgeschlagen und ein Spezialbelag aufgetragen. Der Schulbetrieb läuft mittlerweile wieder normal. Nach wie vor ungeklärt ist aber, wann bzw. in welcher Form eine Generalsanierung des denkmalgeschützten Baus erfolgen kann. Das wird derzeit vom Bundesdenkmalamt geprüft. Eine Entscheidung stand bis Freitag noch aus.
