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10 Fakten zur Formel 1 im Mekka der Schönen und Superreichen

Charles Leclerc zeigt sich bei der Pressekonferenz vor dem Rennen gelassen
Charles Leclerc zeigt sich bei der Pressekonferenz vor dem Rennen gelassen ©AFP/REUTERS
Es ist das Rennen der Saison. Die Königsklasse des Motorsports gastiert im Fürstentum und zieht dabei nicht nur Motorsportfans auf dem gesamten Globus in ihren Bann.
Leclerc holte sich Pole Position für Heim-GP in Monaco

Die Stars der Formel 1 rund um Dreifachweltmeister Max Verstappen sind an diesem Wochenende in Monaco zu Gast. Der Weltmeister und Vorjahressieger dürfte auch an diesem Wochenende wieder Favorit auf den Sieg sein, auch wenn die Strecke in diesem Jahr nicht unbedingt als Red Bull Strecke gelten dürfte. Nicht nur Verstappen, sondern auch das McLaren-Team mit dem Duo Norris/Piastri ist aktuell in bestechender Form. Der Lokalmatador und Pechvogel der vergangenen Jahre, Charles Leclerc, rechnet sich ebenfalls Chancen auf den Sieg aus.

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Tradition seit 1950

In den 1950er Jahren wurde der Monaco GP fester Bestandteil der Formel 1-Weltmeisterschaft. Legenden wie Juan Manuel Fangio, Graham Hill, der als "Mr. Monaco" bekannt wurde, und später Ayrton Senna, der das Rennen sechsmal gewann, prägten die Geschichte des Grand Prix. Jeder Sieg hier wurde zu einem Meilenstein in der Karriere eines Fahrers.

Eine Statue des Legendären Juan Manuel Fangio, dem fünffachen Weltmeister und ersten Sieger der Formel 1 in Monaco. ©AP

10 außergewöhnliche Daten und Fakten zum Monaco GP

1. Rekordsieger: Ayrton Senna (6)

Der Legendäre Ayrton Senna hält den Rekord für die meisten Siege auf dem anspruchsvollen Stadtkurs, wobei er zwischen 1987 und 1993 insgesamt sechsmal triumphierte. Sennas Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen präzise und schnell zu fahren, machte ihn zu einem Meister von Monaco.

Senna bei seinem letzten Monaco Grand Prix im Jahr 1993. Er verstarb bei einem Tragischen Unfall beim Rennen in Imola, 1994. ©REUTERS

2. Meiste Poles: Ayrton Senna (5)

Auch diesen Rekord hält der charismatische Brasilianer. ©AP

3. Rundenrekord: 1:10,166 (2019, Lewis Hamilton, Mercedes)

Während des Qualifyings erreichte Hamilton eine Rekordrundenzeit von 1:10.166, was ihm 2019 die Pole Position sicherte.

©AFP

4. Streckenlänge: 3,337 Kilometer

Der Curcuit de Monaco gilt als die kürzeste Strecke im Formel-1-Kalender. Mit einer Gesamtlänge von nur 3,337 Kilometern erfordert der enge und kurvenreiche Stadtkurs eine hohe Präzision und Fahrzeugbeherrschung von den Fahrern.

Die berühmte Grand Hotel-Haarnadelkurve. ©AFP

5. "Schummel Schumi"-Affäre: Qualifying 2006

Die "Schummel Schumi"-Affäre beim Großen Preis von Monaco 2006 bleibt eine der kontroversesten Episoden in der Karriere des siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher. Während des Qualifyings parkte Schumacher seinen Ferrari am Ende der Sitzung unerwartet in der Rascasse-Kurve, einer der letzten Kurven des Kurses. Diese Aktion führte dazu, dass die Rennstrecke blockiert wurde, wodurch seine Rivalen, darunter Fernando Alonso, keine schnelleren Rundenzeiten mehr setzen konnten.

Marshalls schieben den "gestrandeten" Ferrari von Michael Schumacher zurück in die Box. ©REUTERS

6. Außenseitersieg beim Chaosrennen 1996

Der Große Preis von Monaco 1996 bleibt als eines der unvorhersehbarsten und chaotischsten Rennen in der Geschichte der Formel 1 in Erinnerung. Olivier Panis, der für das Ligier-Team fuhr, erzielte hierbei den einzigen Grand-Prix-Sieg seiner Karriere unter außergewöhnlichen Umständen. Das Rennen wurde von starkem Regen heimgesucht, was zu zahlreichen Unfällen und Ausfällen führte; von 21 gestarteten Fahrern erreichten nur 3 das Ziel.

Es war zwar sein einziger Sieg, dafür beim größten Rennen. ©REUTERS

7. Die legendäre Pole-Position, die keine war

Im Jahr 2012 erlebte Michael Schumacher beim Großen Preis von Monaco eine bittersüße Qualifikation. Der siebenfache Weltmeister fuhr die schnellste Runde im Qualifying, was normalerweise die Pole Position bedeutet hätte. Jedoch konnte Schumacher diesen Erfolg nicht voll auskosten, da er eine Rückversetzung von fünf Startplätzen hinnehmen musste, eine Strafe, die er aus dem vorherigen Rennen in Spanien mitbrachte, wo er in eine Kollision verwickelt war.

Schumacher zu sehen mit Lewis Hamilton, der ihn ein Jahr später bei Mercedes beerbten sollte. ©REUTERS

9. Das Rennen, das niemand gewinnen wollte

Der Große Preis von Monaco 1982 ist in die Geschichte der Formel 1 als das "Rennen, das niemand gewinnen wollte" eingegangen. Dieses Rennen war gekennzeichnet durch eine ungewöhnlich hohe Ausfallrate und dramatische Wendungen in den letzten Runden. Alain Prost führte den größten Teil des Rennens an, doch nur wenige Runden vor Schluss verlor er auf regennasser Fahrbahn die Kontrolle über seinen Renault und schied aus.

Daraufhin übernahm Riccardo Patrese die Führung, doch auch er drehte sich und blieb stehen, konnte sein Auto jedoch neu starten und weiterfahren. In einer unglaublichen Abfolge von Ereignissen fielen auch die kurzzeitigen Führungsfahrer Didier Pironi und Andrea de Cesaris aus, meist aufgrund von Treibstoffmangel. Letztendlich gelang es Patrese, sich zu erholen und als Erster die Ziellinie zu überqueren, obwohl er selbst kurz vor dem Ende einen Fehler gemacht hatte. Dieses Rennen bleibt ein symbolisches Beispiel für die Unberechenbarkeit und die Herausforderungen des Monaco Grand Prix.

Niki Laudi vor dem Rennstart. ©AFP

10. Belastung für Mensch und Getriebe

Die Fahrer können während des Monaco Grand Prix bis zu 4.000 Schaltvorgänge durchführen, was weit über dem Durchschnitt anderer Rennstrecken liegt. Diese hohe Zahl an Schaltmanövern testet nicht nur die Fähigkeiten und die Ausdauer der Fahrer, sondern stellt auch hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Präzision der Getriebetechnik der Fahrzeuge.

©AFP

Technische Präzision und Fahrerkönnen

Die Strecke, bekannt für ihre schmale Fahrbahn, scharfen Kurven und den berühmten Tunnel, erfordert höchste Konzentration und Präzision. Überholmanöver sind riskant und äußerst selten, was Strategie und Fahrzeugbeherrschung in den Vordergrund rückt. Ein auch nur minimaler Fehler kann das Ende aller Hoffnungen bedeuten.

Bestandteil der sogenannten "Triple Crown" des Motorsports

Die Triple Crown des Motorsports ist eine inoffizielle Auszeichnung, die einem Rennfahrer verliehen wird, der die drei prestigeträchtigsten Motorsportereignisse der Welt gewinnt: das Indy 500 (ebenfalls dieses Wochenende), die 24 Stunden von Le Mans und eben den Großen Preis von Monaco in der Formel 1. Diese besondere Herausforderung spiegelt die Vielseitigkeit und das Können eines Fahrers, sowie den Stellenwert des Monaco GP's wider. Bis heute konnte nur der britische Rennfahrer Graham Hill die Triple Crown gewonnen, was seine Leistung zu einer der legendärsten im Motorsport macht.

Fernando Alonso konnte in seiner Karriere bereits das 24-Stundenrennen in Le Mans, sowie den GP von Monaco gewinnen. ©AFP

Luxus und Glamour

Der Große Preis von Monaco ist nicht nur eines der prestigeträchtigsten Autorennen der Welt, sondern auch ein Synonym für Luxus und Glamour. Die enge Verbindung zwischen Monaco und dem Luxus reicht tief in die Geschichte des Grand Prix zurück und macht das Rennen zu einem jährlichen Highlight für die High Society, Prominente und Motorsportfans aus aller Welt.

Der Klassiker und die ungewisse Zukunft

Die Zukunft des Großen Preises von Monaco in der Formel 1 ist derzeit ein viel diskutiertes Thema. Stand jetzt ist der Klassiker noch bis Ende 2025 Bestandteil des Kalenders. Über eine weitere Zukunft gibt es aktuell noch keine Einigung, es gibt aber einige Gründe, die nicht unbedingt für einen Verbleib des Grand Prix sprechen.

Vertragsfragen: Der Vertrag zwischen der Formel 1 und den Organisatoren des Monaco Grand Prix ist oft Gegenstand von Verhandlungen. Die Besonderheiten des Stadtkurses, der geringere Platz für Werbung und die Herausforderungen bei der Modernisierung der Infrastruktur im Vergleich zu neueren, moderneren Strecken können zu Schwierigkeiten bei der Erneuerung von Verträgen führen.

Wirtschaftliche Überlegungen: Der Monaco GP ist bekannt für seinen Glamour und seine Exklusivität, zieht jedoch auch Kritik aufgrund hoher Kosten und einer elitären Atmosphäre an. In einer Zeit, in der die Formel 1 versucht, zugänglicher und inklusiver zu werden, könnte dies zu Spannungen führen.

Formel 1 CEO, Stefano Domenicali wird darüber entscheiden ob auch nach 2025 noch in Monaco gefahren wird. ©REUTERS

(VOL.AT)

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