Satteins. Ball, Reifen, Keulen, Band oder aber das Seil, ein glitzerndes Trikot, unbeschreibliche Beweglichkeit und Dynamik, ein traditioneller Haardutt, Musik, nach der seit Monaten trainiert wird, Vanessa in der Mitte der Wettkampffläche, strahlende Augen, Ehrgeiz und Drang im Gesicht. Vanessa ist bereit.
Etwas schüchtern gibt sich die Sportlerin Vanessa Nachbaur beim Interviewtermin, jedoch mit Beginn der Erzählungen über ihre große Leidenschaft „Rhythmische Sportgymnastik“ beginnen ihre Augen zu leuchten und aus dem anfänglich schüchternen Teenager wird genau jene Kämpferin, die in all den Jahren nie aufgegeben hat.
Begonnen hat dies alles vor sieben Jahren, als Vanessa Nachbaur in der dritten Klasse Volksschule war. „Einige meiner Freundinnen waren beim Turnverein, irgendwann dachte ich mir, ich könnte da ja auch mal vorbeischauen und ich durfte dann während des Jahres einsteigen!“ erzählt Vanessa.
Dass dieses Mädchen hervorragendes Potential hatte, erkannten die Trainerinnen Christine Bolter und Veronika Eberhart ziemlich schnell, doch Vanessa ließ sich nicht gleich zu Wettkämpfen hinreißen. „Ich hab eigentlich gleich gesagt, dass ich nie zu einem Wettkampf will“, lächelt die talentierte Gymnastin, wenn sie an den Beginn ihrer Karriere in der Rhythmischen Gymnastik denkt.
So ganz umsetzen ließ sich dieses „Nicht-wollen“ nicht und schließlich musste sich auch Vanessa eingestehen, dass sie nur dann in ihrer Riege weiterkommen konnte, wenn sie sich der Thematik Wettkampf stellte. Und dies mit hervorragendem Erfolg. „Ich habe einige Titel gewonnen, darunter die Vereinsmeisterschaften und die Staatsmeisterschaft im Team, als Solistin konnte ich mit dem Gerät Reifen den Titel Staatsmeisterin mit nach Hause bringen“, erzählt Vanessa nicht ganz ohne Stolz.
Dass ihr Tag mit Schule und Training ausgefüllt ist, das versteht sich von selbst. Nach der Volksschule wechselte Vanessa in die Sportmittelschule Satteins, wo der Spagat Training und Schule zwar mit viel Engagement, aber dennoch zu meistern war. Mittlerweile besucht das Kadermitglied Vanessa das Sportgymnasium in Dornbirn und kann hier die täglichen Trainingseinheiten einfacher in ihren Schulalltag einbauen.
Freizeit hat Vanessa hier kaum, dennoch hatte sie noch nie das Gefühl, alles aufgeben zu müssen. „Klar hat man mal Tage, an denen einem das Training schwerer fällt, aber so einen Durchhänger, dass ich ans Aufhören dacht, das hatte ich tatsächlich noch nie. Mir macht das Turnen einfach totale Freude und solange das so ist, mache ich auch weiter. Ich könnte mir ein Leben ganz ohne Sport einfach nicht mehr vorstellen“, gibt Vanessa zu.
Ganz stolz zeigen sich hier natürlich auch die Eltern Gitte und Gernot Nachbaur, die ihre Tochter Vanessa und auch deren Schwester Annika, die bereits mit rasanten Schritten in deren Fußstapfen tritt, von Beginn an komplett unterstützten. Viele Fahrwege nimmt Gitte Nachbaur in Kauf, finanzielle Aufwendungen und auch zeitliche Investitionen begleiten das Familienleben von Familie Nachbaur. Der Lohn dafür ist aber das Talent ihrer Tochter, die bei ihren Wettkämpfen völlig aus sich herauswächst und Kampfrichter und Zuseher begeistert. Mama Gitte rührt sowas natürlich sehr, erfüllt sie mit Stolz und Anerkennung. Und betont am Ende des Interwievs: „Vanessa hat einfach nie aufgegeben!“