„Seite vom Netz nehmen!“
Julian Wiehl, Chefredakteur von VANGARDIST, einem Magazin für homo- und bisexuelle Männer, findet klare Worte zu der Seite: „‚kreuz-net.info‘ ist in meinen Augen ein reines Hetz-Portal von Menschen, die sich ihre negativen Emotionen und Gedanken von der Seele schreiben wollen. Durch die Bildung einer Online Community wird hier versucht, eher verwirrten Weltanschauungen eine gewisse Relevanz zu verschaffen. Die Seite ist völliger journalistischer Humbug und kann nicht als seriöse, katholische Plattform gewertet werden.“ Aus diesem Grund fordert der Journalist die Abschaltung der Seite: „Grundsätzlich vertrete ich natürlich die Meinungsfreiheit. Bei Verhetzung sollte man aber auch nicht zu tolerant sein und eher die Opfer schützen, als die Täter. Wenn also eine Seite tatsächlich Hetze gegen diskriminierte Minderheiten betreibt, ist dies verfassungswidrig. ‚Kreuz-net.info‘ sollte deswegen natürlich vom Netz genommen werden. Termini wie ‚Sodomitenmessen‘ zeigen, auf welchem Niveau die Autoren agieren.“
Katholische Kirche im Kampf gegen „kreuz-net.info“
„Sowohl die Seite ‚kreuz.net‘ als auch die Seite ‚kreuz-net.info‘ lehnen wir absolut ab“, sagt Veronika Fehle, Sprecherin der Katholischen Kirche Vorarlberg, „bereits 2009 betonte das Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz, dass über ‚kreuz.net‘ sektiererische Hetzpropaganda betrieben werde. Die Katholische Kirche hat keinerlei Beteiligung an diesen Seiten. Die Verantwortlichen handeln keineswegs in unserem Interesse und betreiben die Seite auf eigene Faust. Eine derartige Form der verletzenden Propaganda darf nicht akzeptiert werden. Ich versichere, dass bereits Kontakt mit den zuständigen Behörden aufgenommen wurde.“
Österreichischer Betreiber kommt aus rechter Ecke
Bei ihren Recherchen müssen die Behörden wohl auch im Dunstkreis der FPÖ nachforschen: Als Betreiber von „kreuz-net.info“ wird ein gewisser Herr Mag. G. Schneeweiß-Arnoldstein genannt. Sein Name, wie auch der seiner Firma Ecotext, finden sich auf mehreren rechten Seiten wieder: So auch auf „neue-ordnung.at“, einer vom rechtsgerichteten ARES-Verlag betriebene Seite, oder auf dem Internetauftritt von „Zur Zeit“, einer von Andreas Mölzer herausgegebenen Wochenzeitung.
(WANN & WO)